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Fiji bekommt Unterwasser-Hotel

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Das Poseidon Mystery Island soll einzigartige Ausblicke in die Unterwasserwelt bieten.

Der Traum der Tourismus-Manager auch Nicht-Tauchern die Schönheit der Korallenriffe und der Unterwasserwelt zu zeigen, wird durch ein neues Projekt in Fiji wieder einmal ordentlich angeheizt. Während das Dubaier Hydropolis-Hotelprojekt derzeit offensichtlich über die Planungsphase nicht hinauskommt, will der Erfinder Bruce Jones schon im Winter 2008/2009 sein Unterwasser-Hotel Poseidon Mystery Island www.poseidonresorts.com eröffnen. Wo genau das Hotel liegen wird, verrät auch seine Homepage nicht. Alles was verraten wird: Es handelt sich um eine private Insel im Nordosten des Archipels.

Luxus unter dem Meeresspiegel
Fest steht, dass die 24 Unterwasser-Bungalows und das Luxus-Appartment über zwei Aufzüge in Acryl-Tunnels erreichbar sein werden und in einer Tiefe von rund zwölf Metern liegen. Geboten wird ein 270 Grad Ausblick auf die Unterwasser-Landschaft, die nicht nur Tauchbegeisterte, sondern auch Landratten anlocken soll. Neben dem Unterwassersport-Angebot wird im Hotel auch auf Gourmetküche großer Wert gelegt, wie die Homepage jetzt schon verspricht. Die Unterwasser-Bungalows werden 51 Quadratmeter groß sein, Top-Luxus soll die knapp 400 Quadratmeter große Nautilus-Suite, die 15.000 Dollar pro Nacht kosten wird, bieten. Um auch Heiratswillige anzulocken, wird das Resort auch über eine Unterwasser-Hochzeitskapelle verfügen. Zu den Facilities am Meeresgrund gehört schließlich noch ein Konferenzraum, eine Rezeption-Lounge sowie ein 3.000 Quadratmeter großes drehendes Restaurant – das erste seiner Art.

Jedem Gast sein U-Boot
Jones hat in seiner Konzeption des Unterwasser-Hotels an alles gedacht: Damit den Gästen immer ein klarer Blick ins Riff gewährleistet ist, werden die Zimmer mit einem automatischen Fensterreinigungssystem ausgestattet sein, dass Seewasser unter hohem Druck auf die Fenster sprüht. Fast 70 Prozent der Bungalows werden aus 100 Millimeter dickem Acrylglas bestehen. Gäste werden in ihren Suiten das Riff beleuchten und sogar die Fische im Riff füttern können. Falls an einem Zimmer Reparaturarbeiten notwendig sind, kann dieses wie ein Baukastenteil abgenommen, zur Oberfläche gebracht und dort in Stand gesetzt werden. Zudem soll den Gästen sogar ein privates eigenes U-Boot zur Verfügung stehen, so dass sie die Lagune selbst erkunden können.

Schonend für die Umwelt
Anders als Hydropolis soll das Poseidon Resort in der Herstellung um einiges billiger sein. Allerdings hat auch Jones, der seit vielen Jahren Unterwasser-Spielzeug für Betuchte anbietet, bereits jetzt eine Finanzspritze von 105 Mio. Dollar von US-amerikanischen Industriellen erhalten. Das gesamte Hotel soll übrigens in Portland/Oregon gefertigt werden und anschließend per Schiff nach Fiji transportiert werden – auch das soll die Errichtungskosten so gering wie möglich halten. In der Zwischenzeit werden Techniker in der Lagune, wo das Hotel schließlich verankert werden soll, Schienen am Meeresgrund verlegen, damit die Bungalows anschließend mit Ballast beladen dort verankert werden können. Jones legt größten Wert darauf, die wertvolle Unterwasserwelt zu erhalten, verspricht er in einem Statement. Das bedeutet, dass so schonend wie nur möglich vorgegangen werden soll.

Nur für Betuchte
Billig wird der Aufenthalt unter Wasser sicher nicht werden. Das Doppelzimmer wird sich pro Woche – sieben Tage, sechs Nächte – auf 30.000 Dollar belaufen. Wem die Übernachtung auf dem Meeresgrund doch nicht so sehr behagt, kann auch an Land nächtigen. Die Mystery Island verfügt nämlich auch über 48 Beachfront-Bungalows mit einer Fläche von 450 Quadratmeter je Einheit. Ab 15. Januar 2007 soll es weitere Informationen geben, heißt es auf der Homepage. Ob sich die politische Situation in Fiji auf die Planung negativ auswirkt, davon ist auf der Homepage keine Rede. Der jüngste Putsch vom 5. Dezember 2006 ging zwar unblutig über die Bühne, schaffte aber eine unklare Situation, denn im schlimmsten Fall könnte eine Militärregierung Jahre lang die Geschicke des 300-Inselreiches lenken. In den vergangenen 20 Jahren gab es insgesamt vier Staatsstreiche. Meist ging es dabei um den ethnischen Konflikt der beiden großen Gruppen – den melanesischen Fijianern und den von den Briten angesidelten Indern. Der blutige Putsch von 2000 hatte sich sehr negativ auf die Tourismusbranche ausgewirkt. Damals waren Beschäftigte der Tourismusbranche gezwungen, auf anderen Inseln zu arbeiten. Ausgerechnet die Hauptmärkte USA, Australien und Neuseeland hatten damals vor Reisen nach Fiji gewarnt.

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