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Figl ist neuer Obmann der Wiener ÖVP

Figl ist am Samstag mit 86,1 Prozent Zustimmung zum neuen Wiener ÖVP-Chef gewählt worden.
Figl ist am Samstag mit 86,1 Prozent Zustimmung zum neuen Wiener ÖVP-Chef gewählt worden. ©APA/Max Slovencik
Am Samstag ist der Bezirksvorsteher der Inneren Stadt, Markus Figl, mit 86,1 Prozent Zustimmung zum neuen Wiener ÖVP-Chef gewählt worden.

Er fungierte zuletzt bereits als geschäftsführender Parteichef. Nun erfolgte im Rahmen eines Parteitages die offizielle Kür. Figl tritt in die Fußstapfen von Karl Mahrer, der nach der Niederlage bei der Wien-Wahl im vergangenen April zurückgetreten war.

Auch die Stellvertreterinnen und Stellvertreter des neuen Parteichefs wurden bestimmt. Künftig stehen Figl in dieser Funktion die Gemeinderätin Elisabeth Olischar, die Hietzinger Bezirksvorsteherin Johanna Zinkl sowie der Döblinger Bezirksvorsteher Daniel Resch zur Seite. Sie erhielten 84,7 bzw. 88,3 und 85,8 Prozent von 274 Delegiertenstimmen.

Wiener ÖVP: Figl mit 86,1 Prozent zum Obmann gewählt

Figl zeigte sich mit dem Resultat zufrieden und bedankte sich bei den Anwesenden. Der 51-jährige Großneffe des früheren Bundeskanzlers Leopold Figl ist der 16. Obmann der Wiener Volkspartei. Ins Rathaus wechselt er nicht, er bleibt weiterhin Bezirksvorsteher in der City.

Der Neustart in der Expedithalle in der ehemaligen Ankerbrotfabrik in Wien-Favoriten war buchstäblich auf einer Baustelle über die Bühne gegangen. Als Bühnendeko gab es Paletten sowie diverses Werkzeug - von Schaufeln und Besen bis zur Mischmaschine. Auf stilisierten Absperrbändern war "Achtung hier entsteht Neues" zu lesen.

Figl berichtete in seiner Rede am Parteitag, welche Frage ihm zuletzt sehr oft gestellt worden ist. Nämlich: "Wieso tust du dir das eigentlich an?" Die Antwort laute: "Weil ich Politik mag." Er wolle einen Beitrag zur Zukunftsentwicklung der Stadt leisten, schwor er. "Es gab ein Wahlergebnis, das hat uns hart getroffen, das dürfen wir auch nicht schönreden", merkte der City-Bezirksvorsteher an. Es sei notwendig gewesen, Konsequenzen zu ziehen.

"Zukunftswerkstatt" initiiert

Man müsse eine Alternative zum herrschenden System bieten. Die Stadtregierung habe schwach begonnen und dann ganz stark nachgelassen, befand er. Das Budget habe man nicht im Griff. Die Sanierung geschehe chaotisch und planlos.

Der Schwäche der Wiener ÖVP will Figl mit einer parteiinternen "Zukunftswerkstatt" begegnen. Man wolle den Menschen Hoffnung, Zuversicht und Mut für die kommenden Zeiten geben. Er lud die Anwesenden ein, beim Diskussionsprozess mitzumachen: "Packen wir es an gemeinsam."

Stocker hofft auf Aufschwung

Bundesparteiobmann und Bundeskanzler Christian Stocker hatte zuvor in seiner Rede darauf verwiesen, dass man als Volkspartei Krisen stets erfolgreich bewältigt habe. Er sei zuversichtlich, dass das auch dieses Mal der Fall sein werde. "Wer, wenn nicht die Volkspartei, soll das schaffen?"

Stocker verhehlte nicht, dass es schwer für die ÖVP sei, in Wien Politik zu machen. Figl sei jedoch der Richtige, damit es in Zukunft gelingen könne, die Volkspartei in Wien zum Erfolg zu führen.

Diesem sei die politische Verantwortung "geradezu in die Wiege gelegt worden", verwies Stocker auf die Familiengeschichte des Neo-Obmanns. Figl stehe für eine Stadt, in der Leistung "mehr ist als Sozialleistung". Für die Zukunft der ÖVP in der Stadt sei er darum die richtige Person: "Damit der Aufschwung auch in Wien gelingt."

(APA/Red)

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