“Es handelt sich dabei nicht um die Frage, ob man Doping nicht bekämpfen soll. Man sollte aber nicht auf eine ‘Hexenjagd’ gehen, weil ‘Hexenjagden’ noch nie einen positiven Ausgang gebracht haben”, sagte Blatter zu dem seit 1. Jänner dieses Jahres gültigen Meldesystem.
Nach Ansicht der FIFA genüge es, Fußballer und Athleten anderer Mannschaftssportarten außerhalb der Wettkampf-Phasen nur in den Übungseinheiten auf Doping zu testen, hieß es nach der Sitzung des Exekutiv-Komitees in Zürich. Die Sportler würden ohnehin sechs von sieben Tagen in der Woche mit ihren Mannschaften verbringen und seien deshalb leicht aufzufinden – derzeit werden im Fußball jährlich über 25.000 Dopingkontrollen durchgeführt. Weniger als 0,1 Prozent der vorgenommenen Dopingproben sollen positiv sein.
Verwundert zeigte sich Blatter, dass die WADA “keine Ausnahmen” in ihrem Regelwerk gewähre. Daher habe sich der Weltverband mit anderen internationalen Sportverbänden wie Basketball oder Volleyball zusammengeschlossen, um die Anti-Doping-Direktiven mit der WADA zu klären. WADA-Präsident John Fahey hat wiederholt erklärt, sein Verband werde so kurz nach der Einführung eines neuen Regel-Korpus keine Veränderungen vornehmen.
Bereits vor knapp vier Wochen hatte Fahey einer Lockerung des Anti-Doping-Meldesystems im Fußball eine Absage erteilt. Der Vorschlag der internationalen Verbände FIFA und UEFA, Fußball-Profis im Urlaub von den Melde-Auflagen zu entbinden, habe “keine Substanz”, sagte Fahey. Michel D’Hooge hingegen, der Vorsitzende der Medizinischen Kommission der FIFA, hatte einige Regeln des Meldesystems mit der “Inquisition” verglichen.
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