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Führungswechsel in der Ersten Liga - Altach voran

©Stiplovsek
Die 29. Runde der Fußball-Ersten-Liga hat am Dienstag einen Führungswechsel gebracht. Die neue Nummer eins der Tabelle heißt Altach. Die Altacher feierten einen 4:0-Derbysieg in Dornbirn und profitierten von einem 2:2-Remis des bisherigen Leaders Wacker Innsbruck bei der Austria Lustenau. Auch die Admira ist dank eines 4:2-Erfolgs im Lokalschlager in St. Pölten wieder zurück im Titelrennen. Der FC Lustenau siegt bei den Austria Wien Amateuren mit 2:1.
Altach gewinnt Ländle-Derby gegen Dornbirn
Austria Lustenau gegen Wacker Innsbruck

Altach stürmt Birkenwiese

Es war das Spiel David gegen Goliath, ein Spiel auf einer schiefen Ebene – mit einem klaren Sieger. Altachs 4:0 war nie gefährdet, allein die Chancenauswertung war beim neuen Tabellenführer nicht wirklich meisterlich. Getrübt wurde der Erfolg der Gäste durch die Verletzung von Andreas Lienhart (Wadenbein des linken Beines) sowie ein paar Unkonzentriertheiten, in denen Dornbirns Legionäre Domoraud (29./85.) und Konan (33.) die SCRA-Verteidigung blass aussehen ließ. Ersterer zeigte ansatzweise seine Qualitäten im Antritt, das Tor aber traf er nicht. Und so sang Altachs Anhang am Ende „Oh, wie ist das schön“ und „Wir werden Meister!“ Die Melodie klang sicherlich gut in den Ohren von Trainer Adi Hütter, überschwänglich wirkte er trotz des souveränen Auftritts seiner Mannschaft dennoch nicht. Vielmehr konzentriert und fokussiert auf das Saisonziel. „Jetzt haben wir es selber in der Hand. So wollten wir es und es ist ein gutes Gefühl.“ Für dieses war erstmals auch das Duo Philipp Netzer/Manfred Pamminger, das im Mittelfeld Regie führte, zuständig. Und vor allem Patrick Scherrer, der auf der Birkenwiese als Torvorbereiter brillierte und über Dornbirns rechte Seite immer wieder gefährlich durchkam. Diese Abwehrseite war der große Schwachpunkt einer „Rothosen“-Elf, die personell (Franco Joppi und Rifat Sen feierten ein Comeback) und auch positionsbezogen verändert, etwas gelöster als zuletzt auftrat. Am Ende jedoch war der Druck der Altacher Angriffswellen zu stark. Zumal erstmals gleich drei der vier SCRA-Stürmer – Orhan Ademi, Tomi und Harald Unverdorben – trafen und Jésus Brenes seine Torpremiere feiern durfte.

Konzentrierte Startphase

Lange hatte FCD-Trainer Günther Kerber im Vorfeld an einer Aufstellung gebastelt, seine auserwählte Elf brauchte dann auch einige Zeit, um sich auf dem Feld zurechtzufinden. Dass man dennoch 21 Minuten ein 0:0 hielt, war ein Verdienst von Torhüter Markus Breuss, der nach zweieinhalb Minuten großartig gegen Brenes parierte, und des fehlenden Killer-Instinkts der Altacher Offensivspieler. Erst die dritte Vorlage von Scherrer brach schließlich den Tor-Bann. Es war Ademi, der per Kopf seine Mannschaft auf die Siegesstraße brachte. Der Rest war gewissermaßen auch etwas Routine. Denn Altach blieb tonangebend ohne dabei „tödliche“ Überheblichkeit zu zeigen.

Geschockte Austria half Altach: Remis gegen Wacker

Noch nie war die Austria für Altach so wertvoll wie gestern. Denn mit dem in der zweiten Hälfte erkämpften Unentschieden, leistete der Erzrivale den Rheindörflern im Kampf um den Aufstieg wertvolle Schützenhilfe. So manch eingefleischter Austrianer wurde deshalb gestern kurzfristig zum Tiroler und hätte lieber eine Heimniederlage gesehen. So aber machte Austria Lusten­au Altach zum neuen Tabellenführer.

Zusammenstoß mit Ernemann

Doch der Auftritt der Mannschaft spricht für die sportliche Fairness der Lustenauer. Hut ab, dass man sich in solch einer Situation nicht hängen lässt. Dabei hätten die Hausherren gestern guten Grund dafür gehabt. Denn bereits nach wenigen Minuten wurde Spielmacher Sidinei de Oliveira verletzt vom Platz getragen. Der Brasilianer war in der 5. Minute mit Verteidiger Daniel Ernemann zusammengestoßen. Während der Deutsche weiterspielen konnte, lautete bei de Oliveira die erste Diagnose Schien- und Wadenbeinbruch. Der 25-jährige Brasilianer fällt damit Monate lang aus. „Es tut mir sehr leid für ihn“, hofft Präsident Hubert Nagel auf eine baldige Genesung. Für den Verein sei die schwere Verletzung das i-Tüpfelchen auf eine verkorkste Saison. „Hätten wir immer so gespielt wie gegen Altach oder Innsbruck, stünden wir jetzt vorne“, ärgert sich Nagel über die vielen vergebenen Spiele im Frühjahr.

Starke zweite Halbzeit

Gegen Wacker Innsbruck steckte die Mannschaft nicht nur einige Ausfälle (Dürr, Salomon, Pöllhuber) weg, sondern auch den schrecklichen Beginn. Zwar wirkte die Mannschaft nach de Oliveiras Verletzung geschockt, kämpfte aber tapfer weiter. Selbst ein zweimaliger Rückstand durch den Doppeltorschützen Boris Prokopic brachte Lustenau nicht aus dem Konzept. Im Gegenteil: Mit einer erneut sehr starken Leistung in der zweiten Hälfte brachte man den Titelkandidaten an den Rande einer Niederlage. Sobkova (88.) hatte den Siegestreffer auch vor den Beinen, schoss aber den Ball aus kürzester Distanz mit voller Wucht drüber. So gab es letztlich ein für die Austria hochverdientes Unentschieden, für das Benjamin Freudenthaler (55). mit einem schönen Lupfer und Manuel Honeck (65.) per Kopfball sorgten.

FC Lustenau nicht zu stoppen

Der FC Lustenau hat seine Siegesserie in der Ersten Liga in der 29. Runde fortgesetzt. Die Grubor-Truppe feierte auswärts gegen die Austria Amateure einen 2:1-Erfolg und gewann damit bereits zum vierten Mal in Folge. Mit dem neuerlichen Dreipunkter machten Rödl und Co. einen weiteren großen Schritt in Richtung Klassenerhalt, der Vorsprung auf die Vienna, die derzeit den Relegationsplatz einnimmt, beträgt zehn Punkte.

Doppelschlag nach der Pause

Die Wiener erwischten vor einer spärlichen Kulisse von nur 176 Zuschauern einen Traumstart. Alexander Gorgon brachte die „Jungveilchen“ nach Zunic-Vorarbeit schon nach neun Minuten in Führung. Danach plätscherte die Partie ohne größere Höhepunkte bis zur Pause dahin. Die Anfangsphase der zweiten Spielhälfte hatte es aber in sich. Nach einem missglückten Abschlag von Bernhard Muhr traf Helmut König mit einem satten Schuss genau ins Eck (46.). Und vier Minuten später war das Spiel dann endgültig gedreht. Der erst zur Pause eingewechselte Michael Kulnik ließ Austria-Goalie Arnberger keine Chance (50.). Die Wiener konnten daraufhin nicht mehr zusetzen. Es war erst der zweite Erfolg für die Blau-Weißen im Horrstadion überhaupt, davor hatten sie sich am 26. Oktober 2007 mit 1:0 durchgesetzt.

 

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