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FFF beendeten Camp vorm Bundeskanzleramt in Wien

Eine Woche zelteten junge Aktivisten vor dem Bundeskanzleramt.
Eine Woche zelteten junge Aktivisten vor dem Bundeskanzleramt. ©APA/HERBERT PFARRHOFER
Eine Woche campten Demonstranten von Fridays For Future um einen "Klima-Corona-Deal" einzufordern. Sollte sich die Regierung nicht dazu äußern, will man wiederkommen.

Nach 168 Stunden durchgehendem Protest für einen "Klima-Corona-Deal" vor dem Bundeskanzleramt in Wien haben die Aktivisten von Fridays For Future ihre Aktion mit einem Schildermeer auf dem Platz der Menschenrechte beendet. Gefordert wurde, dass staatliche Hilfsgelder an ökosoziale Richtlinien im Sinne der Pariser Klima-Ziele gebunden werden sowie die Einbindung der Wissenschaft die Verhandlungen.

In den ersten zwei Tagen wurde das Camp der Aktivisten von Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) und Bundespräsident Alexander Van der Bellen besucht. Allerdings gab es Fridays For Future zufolge keine Reaktion von Bundeskanzler Sebastian Kurz oder Finanzminister Gernot Blümel (beide ÖVP).

Eine Woche vor Bundeskanzleramt gesessen

"Eine Woche lang sind wir Tag und Nacht vor dem Bundeskanzleramt gesessen. Eineinhalb Jahre streiken wir schon jeden Freitag. Doch weder der Bundeskanzler noch der Vizekanzler noch der Finanzminister hielten es für angemessen, zumindest fünf Minuten ihrer Zeit dafür zu verwenden, uns ein Statement zu geben", meinte die 15-jährige Aktivistin Antonia bei einer Pressekonferenz am Mittwoch. Falls sich der Bundeskanzler bis Freitag 12.00 Uhr weiter nicht dazu äußert, will die Klimabewegung ihren Protest wieder aufnehmen. Bisher ist dieser laut Polizei ohne Zwischenfälle verlaufen.

"Klima-Corona-Deal" als Ziel

Ziel ist ein "Klima-Corona-Deal", in dem sozio-ökologische Forderungen definiert wurden, die sich auf staatliche Hilfsgelder und geplante Konjunkturpakete der österreichischen Bundesregierung beziehen. "Menschenleben zu retten ist auch ein Erfolgsfaktor für Wirtschaften. Da kommen private wie soziale Faktoren zusammen. Das gilt aber nicht nur für die Covid-Krise, sondern das gilt auch für die Klima- und die Umweltkrise. An Luftverschmutzung sterben jedes Jahr 400.000 Menschen frühzeitig. Derzeit muss kurzfristig das getan werden, um Lebensgrundlagen zu sichern, aber die langfristige Problematik der Klimakrise darf dabei nicht aus den Augen verloren werden", argumentierte Sigrid Stagl, Ökonomin an der WU Wien und Mitglied von Scientists For Future.

Unterstützt wurden die Forderungen von den Betreibern des österreichischen Klimavolksbegehrens, die sich mit einem offenen Brief an die Bundesregierung wandte. "Wir fordern die permanente Einbeziehung von unabhängigen Wissenschaftler*innen mit klimarelevanter Expertise in alle Gremien, die Entscheidungen über die Konjunkturmaßnahmen treffen, um das 1,5 Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens erreichen zu können und nachhaltige, krisensichere Arbeitsplätze zu schaffen", hieß es darin.

(APA/red)

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