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Festspiele: Suche nach neuem Intendanten startet

Nach der Sitzung des Kuratoriums der Salzburger Festspiele am späten Diens­tag­nachmittag ist das Personalkarussell bei den Festspielen ins Drehen geraten: Schauspielchef Thomas Oberender geht vorzeitig und zwar nach der Saison 09.

Intendant Jürgen Flimm wird seinen Vertrag nicht verlängern und Salzburg nach dem Sommer 2011 ebenfalls verlassen. Die fünf stimmberechtigten Mitglieder des Kuratoriums haben dieser Entscheidung Flimms zugestimmt und zugleich den Startschuss gegeben für die Suche nach einem neuen Intendanten.

“Oberender hat gut gearbeitet, ich persönlich bedauere diese Entwicklung. Mir wäre es lieber gewesen, das künstlerische Leitungsteam hätte wie geplant bis 2011 durchgemacht”, meinte der Vorsitzende des Kuratoriums, der Salzburger Landeshauptmann-Stellvertreter Wilfried Haslauer (V), heute, Mittwoch, Vormittag im APA-Gespräch. “Es ist das Recht des künstlerischen Intendanten Flimm, sich sein Team zu suchen. Da er mit Oberender nicht mehr konnte, ist das leidenschaftslos zur Kenntnis zu nehmen.”

Dass Flimm jetzt nicht nur für die Oper, sondern auch für das Schauspiel direkt zuständig und verantwortlich ist, stört das Kuratorium nicht. “Wir haben keinen Zweifel, dass Flimm diese Aufgabe erfüllen kann”, so Haslauer, für den der Rückzug des Intendanten nach 2011 “nicht überraschend kommt. Er hat von Anfang an gesagt, dass er nur bis 2011 bleiben will. Einmal hat er eine Verlängerung erwogen, sich aber dann für eine neue, andere Aufgabe entschieden.”

Festspiel-Präsidentin Helga Rabl-Stadler sagte unmittelbar nach der Sitzung: “Ich bin dankbar, dass diese Angelegenheit jetzt zur Sprache gekommen ist. Denn es brennt ein bisschen, man muss sehr viel früher planen, und wir haben viel zu tun in diesen schwierigen Zeiten.” Die Präsidentin verweigerte heute Vormittag jedoch jeden Kommentar zur Ablöse Oberenders durch Flimm. Auch Kuratoriumsmitglied Bürgermeister Heinz Schaden (S) sagte gegenüber der APA nur, dass es am Ende für Salzburg immer gute Lösungen gegeben habe. “Ich gehe davon aus, dass auch in diesem Fall die ‘Unken’ am Ende angetan sein werden.”

Jedes Kuratoriums-Mitglied wird nun eine Person seines Vertrauens in eine Findungskommission entsenden, die sich am 15. Jänner konstituieren soll. Diese Kommission wird das Prozedere der Intendantensuche definieren und festlegen, ob und wo der Posten ausgeschrieben und welche künstlerischen Führungskräfte gezielt angesprochen werden sollen. Noch vor dem Sommer 2009 soll dem Kuratorium ein Dreier-Vorschlag gemacht werden. “Die Entscheidung über die Intendanz der Festspiele soll dann unverzüglich getroffen werden, da die Festspiele im Sommer nicht von einer Intendanten-Diskussion geprägt sein dürfen. Im Sommer haben alle viel zu tun und sollen sich auf die Kunst konzentrieren”, so Haslauer, der den Vorsitz des Kuratoriums am 1. Jänner 2009 an Wilhelmine Goldmann vom Unterrichts- und Kulturministerium abgeben wird.

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