Am 12. Oktober 2011 gelang es dem niederösterreichischen Landeskriminalamt (Ermittlungsbereich Menschenhandel) im Zuge umfassender Ermittlungen, einen Fall von Menschenhandel auszuforschen und drei Schlepper festzunehmen. Gegen 3:10 Uhr fielen den Einsatzkräften auf der A4 (Höhe Schwechat) zwei verdächtige Fahrzeuge mit ungarischen Kennzeichen auf, die in Richtung Wien unterwegs waren.
Die Kriminalbeamten verfolgten die beiden Fahrzeuge und hielten diese schließlich in Wien-Leopoldstadt an, um eine Personen- und Fahrzeugkontrolle durchzuführen. Dabei wurden die Beamten fündig: In den Fahrzeugen befanden sich drei verdächtige Schlepper sowie drei illegale Migranten, die vermutlich aus dem arabischen Raum durch eine kriminelle Schlepper-Organisation eingeschleust wurden.
Das erste Fahrzeug wurde von dem 27-jährigen Imre Levente B. gelenkt. Beifahrer und Mittäter war der 24-jährige Gabor C. Im zweiten Pkw befanden sich Norbert Oliver B., der 42-jährige Bruder von Imre B. und Komplize der beiden, sowie drei illegal eingeschleuste Migranten. Alle drei mutmaßlichen Schlepper sind rumänische Staatsbürger mit ungarischer Meldeadresse. Bei den Migranten handelt es sich um die beiden iranischen Staatsbürger Ali M. (25) und Alan S. (26 ), sowie den irakischen Staatsbürger Yusuf S. (19).
Schlepper-Organisation kassierte hohe Entgelte
Die drei Schlepper aus Rumänien wurden festgenommen. Sie sind geständig, die Migranten von der ungarisch-rumänischen Grenze nach Österreich gebracht zu haben. Die Täter gaben an, dass Ihnen für den Transport der drei Männer 1.000,- Euro und ein neuer Motor für einen Pkw versprochen worden war. Bei den Einvernahmen gaben sie weiters zu Protokoll, dass sie nicht gewusst hätten, dass es sich bei den drei Personen um illegale Migranten handelte.
Die drei Geschleusten gaben an, dass sie das Schlepperentgelt, welches sich zwischen 5.000,- und 8.000,- Dollar (3.650 bis 5.850 Euro) bewegte, bereits in ihrem Heimatland bzw. in Istanbul an einen unbekannten Schlepper bezahlt hätten, welcher die weitere Schleusung bis in die Zielländer wie Belgien oder Norwegen organisiert hätte. Die drei mutmaßlichen Schlepper hätten die Männer in einem Waldstück im Bereich der ungarisch-rumänischen Grenze einsteigen lassen. Die Fahrtroute konnte von den Migranten nicht genau angegeben werden, sie dürfte jedoch von Istanbul über Bulgarien, Rumänien und Ungarn nach Österreich und weiter in die Zielländer führen.
Die drei Migranten stellten einen Asylantrag und wurden in die Erstaufnahmestelle Ost Traiskirchen überstellt. Die drei Schlepper wurden in die Justizanstalt Eisenstadt eingeliefert und ihre Fahrzeuge sichergestellt. Betreffend weiterer Mittäter und der dahinter steckenden Schlepper-Organisation sind weitere Ermittlungen im Gange.
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