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Feller und Odermatt vor Triumphfahrten bei Technik-Finale

Manuel Feller hat die Slalom-Kugel schon fix.
Manuel Feller hat die Slalom-Kugel schon fix. ©AP
 Am Sonntag wird an Manuel Feller die erste Kristallkugel für Österreich in einer Einzeldisziplin nach zwei Wintern Leerlauf ausgehändigt.

Der Tiroler könnte sich im finalen Slalom in Hinterglemm, wo Salz die strapazierte Piste zusammenhalten soll, sogar einen Ausfall leisten. Das Gleiche gilt am Samstag für Marco Odermatt, der freilich seine blütenweiße Weste im Riesentorlauf behalten will. Auch als Gesamtsieger steht der Ski-Superheld aus der Schweiz bereits fest.

Zuletzt hatten in der Saison 2020/21 Vincent Kriechmayr (Super-G), Marco Schwarz (Slalom) und Katharina Liensberger (Slalom) Kugeln gewonnen. Im Jahr danach holte das ÖSV-Kollektiv noch den Nationencup und die Frauen-Nationenwertung. 2022/23 ging die rot-weiß-rote Meute allerdings gänzlich leer aus. Dieses Jahr könnte die Ausbeute wieder reichlicher ausfallen, wenngleich es dafür in der Speed-Finalwoche zu einem mehrfachen Favoritensterben kommen müsste. Chancen haben noch Kriechmayr, Stephanie Venier und Cornelia Hütter.

Schwarz-Ausfall bemerkbar

Im Slalom (10.30/13.30 Uhr) starten für Österreichs Männer noch Fabio Gstrein, Dominik Raschner, Johannes Strolz und Michael Matt, im Riesentorlauf (9.00/12.00 Uhr, beide live ORF 1) außer Feller nur Stefan Brennsteiner und Raphael Haaser. Der Ausfall von Schwarz wegen einer schweren Knieverletzung machte sich im "Riesen" besonders bemerkbar. Der Kärntner war in Val d'Isere und Alta Badia hinter Odermatt Zweiter, in seiner Abwesenheit fuhr Feller in Schladming auf den zweiten und in Bansko auf den dritten Platz.

Die Slalom-Wertung gewann der Tiroler in der Vorwoche durch die Absage der Rennen in Kranjska Gora. "Natürlich wäre es schöner gewesen, das Ganze mit dem Team um mich herum zu erleben", erklärte Feller und erinnerte sich an den wenig stimmungsvollen Moment zurück: "Ich habe auf mein Handy geschaut, dann habe ich zwei Bier getrunken. Da habe ich sogar extra zum Billa fahren müssen, weil ich nicht einmal Bier daheim gehabt habe."

"Generalprobe für 2025"

Im Lauf der Saison hat er bisher vier Slaloms für sich entschieden. "Das haben in den letzten Jahren nur der Henrik (Kristoffersen; Anm.) und der Marcel (Hirscher) geschafft, dass sie mit mehr als zwei Siegen die Kugel geholt haben." Für einen krönenden Abschluss unweit seiner ursprünglichen Heimat Fieberbrunn - zwei Busse mit Familie und Freunden sind laut Feller startklar - wäre alles angerichtet. "Ich sehe das morgen und übermorgen schon als Generalprobe für 2025, auch wenn nicht viel Druck da ist. Es gäbe nichts Schöneres, als zu Hause bei einer WM am Podium zu stehen."

Auch für Odermatt ist in seiner besten Disziplin alles klar. In Aspen fixierte der Nidwaldner mit seinem neunten Sieg im neunten Saisonrennen rechnerisch seine dritte Riesentorlauf-Kugel. Mit 900 Punkten liegt er 530 vor seinem ersten Verfolger Filip Zubcic. Nur zwei Punkte weniger als der Kroate weist Loic Meillard auf. Bester Österreicher ist Feller auf Position zehn.

Odermatt fast Gesamtweltcup-Sieger

Im Gesamtweltcup hat Odermatt mehr als doppelt so viele Punkte wie der zweitplatzierte Feller und wird die Saison mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit mit einem neuen Rekordvorsprung beenden. Mit einem 14. Saisonsieg würde er zudem die Marke seiner Landsfrau Vreni Schneider aus der Saison 1988/89 und von Mikaela Shiffrin (2022/23) erreichen. Nur Shiffrins Saison 2018/19 mit 17 Siegen stünde dann noch darüber.

Kein Geheimnis ist, dass das Wetter die Veranstalter in Saalbach-Hinterglemm vor eine harte Probe stellt. "Es ist natürlich warm, es gefriert nicht so richtig in der Nacht", sagte Streckenchef Fritz Steger. Am Freitag wurde weiter auf dem Zwölferkogel gearbeitet, und die Läufe wurden gesetzt. Auf Samstag soll es zu einer leichten Abkühlung kommen, es sind aber auch Regenschauer angesagt.

Laut Steger wird man die weitere Entwicklung genau beobachten. "Dann salzen wir einmal ein bissl rein und müssen halt schauen, dass wir den Stock behalten, dass die Piste nicht aufgeht. So g'fretten wir halt den ganzen Tag herum, aber ich bin guter Dinge, dass es funktioniert", betonte er. "Natürlich kann was passieren, aber noch bin ich positiv."

(APA)

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