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Feldkirchs Legionärstrio macht im Derby den Unterschied aus

Feldkirchs Eigenbau Nadja Ströhle gewann das Derby in Dornbirn mit fünf Toren Differenz.
Feldkirchs Eigenbau Nadja Ströhle gewann das Derby in Dornbirn mit fünf Toren Differenz. ©VOL.AT/Stiplovsek
Das zweite Frauen Ländlederby zwischen SSV Dornbirn und BW Feldkirch in dieser Saison endete nach umkämpften 60 Spielminuten mit einem 29:24-Auswärtserfolg für die Monfortstädterinnen.
Best of Dornbirn und Feldkirch

Dabei konnten beide Mannschaften spielerisch wenig glänzen. Die körperliche Überlegenheit der Gäste im Rückraum und die mangelnde Chancenverwertung Dornbirns gaben letztlich den Ausschlag für Feldkirchs Erfolg.

Das Spiel startete vor voll besetzten Tribünen in der Messehalle in eine ausgeglichene Anfangsviertelstunde. Beide Mannschaften waren sich wohl bekannt und verzichteten auf eine Abtastphase. Nationalspielerin Martina Goricanec eröffnete den Torreigen zum 0:1 für Blau-Weiß. Anna Moosbrugger brachte ihre Farben im Gegenzug erstmals auf die Anzeigetafel. Schon früh zeigte sich die unterschiedliche Spielanlage beider Teams. Feldkirch suchte immer wieder das Kleingruppenspiel zwischen Goricanec und Neuzugang Sonata Viunaite am Kreis oder brachte Martina Strmsek für Gewaltwürfe in Position. Schoren dagegen versuchte mit schnellem Aufbauspiel und Ball-Stafetten die gegnerische Defensive zu knacken. Beide Konzepte waren erfolgreich. Auf Schorenseite konnte sich vor allem Spielmacherin Johanna Rauch als Aktivposten und Vollstreckerin vom Punkt auszeichnen. Auch Bettina Thöni zeigte zwischen den Pfosten ein hervorragendes Spiel. Bis zum 7:7 nach 17 Spielminuten schritten beide Mannschaften im Gleichschritt voran. Dann aber musste das Knöfler-Team in der 21. Spielminute einen herben Rückschlag hinnehmen, als die Schiedrichter nach einem unbeabsichtigten Gesichtstreffer von Bozkurt bei einer Abwehrbewegung auf Vorsatz entschieden und gleichzeitig, völlig überzogen, die rote Karte zückten. Feldkirch nutzte diese Schwächung, um erstmals einen Vorsprung heraus zu werfen (8:11). Der SSV ließ sich aber nicht abschütteln. Franz, Gurschler und zweimal Rauch stellten nur wenig später den erneuten Ausgleich her (12:12). Feldkirch behielt aber leicht die Oberhand. Strmsek, jetzt von ihrer Sonderbewacherin Bozkurt befreit, und Viunaite trafen für Feldkirch und nahmen einen knappen Vorsprung mit in die Kabine (14:15).

Gleich nach der Halbzeitpause kam Schoren durch Rauch und Moosbrugger wiederum zum Gleichstand (16:16), musste in der Folge aber einen 3-Tore-Lauf der Gäste hinnehmen und entscheidend abreißen lassen. Feldkirch attackierte immer wieder Dornbirns Deckungszentrum und war mit Fernwürfen von Strmsek oder Goricanec erfolgreich. Agierten die Schoren-Damen offensiver, war der Platz frei für Anspiele an den Kreis (16:19). Offensiv fiel es Kuhn&Co nun auch zusehends schwerer in der dichten und groß gewachsenen Verteidigung des Gegners Lücken zu finden. Es fehlte jetzt einfach der Druck von den Halbpositionen. Beate Kuhn blieb auf der linken Seite jegliches Wurfglück verwehrt und im rechten Aufbau musste nach Bozkurts Ausscheiden mit Gurschler, Posavec und Flügelspielerin Tomasini „experimentiert“ werden. Hinzu kam, dass das Torhütergespann Matyas/Bartek auf Feldkircher Seite sich erheblich steigerte und die wenigen guten Einschussmöglichkeiten der Gastgeberinnen zunichte machte. Zwar hielt Schoren weiter dagegen, doch gelangen den Blau-Weißen immer wieder die „einfachen Tore“ (21:25). Die Messestädterinnen versuchten mit taktischen Mitteln die Defensive neu zu ordnen (Manndeckung gegen Goricanec/Strmesk), dies jedoch offenbarte nun Platz auf den Flügeln, den Scheidbach und Ströhle für die entscheidenen Treffer nutzen konnten und ihr Team zum verdienten Auswärtserfolg warfen (24:29).

Feldkirch zieht mit diesem Sieg an Dornbirn in der Tabelle vorbei und klettert auf Platz sieben. Dornbirn hat die Chance mit einem Auswärtssieg am kommenden Wochenende in Stockerau, bei einer gleichzeitigen Heimniederlage Feldkirchs, diesen Rang zurück zu erobern.

Als Spielerin des Tages wurde SSV-Spielerin Johanna Rauch geehrt, die sich mit 13 Treffern Top-Torschützin des Spiels war.

Zu Beginn des Spiel wurde Dornbirns langjährige Ausnahmespielerin Michaela Keck vom Vorstand und vom Team verabschiedet. Sie beendete ihre über 25-jährige Handball-Karriere und blickt zukünftig Mutterfreuden entgegen. Mannschaft, Vorstand und Fans wünschen ihr alles Gute.

Auch Nachwuchs-Spielerin Veronika Posavec verabschiedete sich vom Dornbirner Heimpublikum. Das Studium zieht sie in die Hauptsatdt, wo sie ab nächster Saison für die MGA Fivers auf Torejagd gehen wird. Wir werden unsre Rückraum-Rechte, ihre Tore und nicht zuletzt ihre herzliche Art sehr vermissen und wünschen auch ihr viel Erfolg!      

SSV mit: Thöni (TW), Kirsch (TW), Willi, Bischof, Rauch (13/7), Kuhn, Bozkurt (1), Tomasini (3), Franz (2), Gurschler (1), Ölz, Moosbrugger (4), Posavec

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