In der Benderer Kirche wird alljährlich das Fasten- oder Hungertuch des Feldkircher Malers Clessin aufgehängt.
Feldkirch/Bendern. Das Fasten- oder auch Hungertuch in der Benderer Pfarrkirche zählt zu den wertvollsten aber auch größten noch erhaltenen Exemplaren in der gesamten Bodenseeregion. Das Fastentuch stammt mit großer Sicherheit vom Feldkircher Barockmaler Clessin der es 1612 gemalt haben soll, der letzte Nachweis konnte bislang allerdings bis heute noch nicht erbracht werden. Gefunden wurde das wertvolle Tuch 1947 vom damaligen Pfarrer im Heuboden des Pfarrstalls wo heute das Liechtenstein Institut untergebracht ist. 1971 wurde das Fastentuch mit großem Aufwand restauriert und 1983 eine Kopie im Siebdruckverfahren hergestellt.
6,7 Meter breit
Seitdem hängt die Kopie des Fastentuchs alljährlich im Altarraum in der Pfarrkirche von Bendern. Das Original befindet sich in der Eingangshalle des Liechtensteiner Landesmuseum in Vaduz. “Das Benderer Fastentuch (4,7 Meter hoch und 6,3 Meter breit) mit seinen 24 Bildern aus dem Heilsgeschehen von der Schöpfung bis zum Weltgericht, zählt zu den bedeutendsten kultur- und kirchengeschichtlichen Kunstwerken der Region”, erzählt Norbert Hasler, Direktor des Landesmuseums in Vaduz.
(Faktbox)
Fastentuch (Hungertuch)
Ab dem 11. Jahrhundert wurde im Mittelalter während der Fastenzeit noch der gesamte Altarraum mit einem Fasten- oder Hungertuch (auch Palmtuch oder Schmachtlappen) verhängt. Damit äußerste sich der Verzicht der Gemeinde am Sakrament des Altars teilzunehmen. Seit dem 17. Jahrhundert änderte sich dieser Brauch, die Fastentücher nahmen an Größe ab und verhüllten nur mehr die Altäre. Das Hungertuch im Freiburger Münster von 1612 ist mit 10,14×12,25 Meter das größte noch erhaltene Stück in Europa. Als spätes Werk aus nachreformatorischer Zeit zeigt es eine große Nähe zur Bildwelt Dürers.
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