Finanzministerin Maria Fekter (V) trat Mittwoch Nachmittag in einer für sie wohl eher unüblichen Rolle auf und übergab im Rahmen einer Pressekonferenz den archäologisch bedeutsamen Fund – immerhin ein halber Kilo Gold – zur Verwahrung für den Bund an das NHM.
Ohne Genehmigung unterwegs – Pech für Schatzsucher
Ein Schatzsucher hatte vor sechs Jahren den Goldschmuck auf einem Grundstück der Österreichischen Bundesforste am Arikogel bei Hallstatt (OÖ) entdeckt und auch gehoben. Es handelt sich um zwei Paare reich verzierte Armspiralen und fünf Paare einfacher Spiralringe aus Golddraht. Der Mann meldete zwar den Fund den Behörden, weil er aber mit einem Metallsuchgerät ohne die erforderliche Genehmigung des Grundeigentümers unterwegs war, ist der Schatz laut Fekter nicht “redlich gefunden” worden. Aus diesem Grund fielen die Eigentumsrechte zur Hälfte an den Bund und somit an das Finanzministerium, die andere Hälfte verbleibt beim Grundeigentümer Bundesforste.
Aufgrund der Umstände der Auffindung führte das Bundesdenkmalamt (BDA) eine Nachgrabung durch, um wissenschaftliche Erkenntnisse über den Fundort in die nachfolgenden Analysen des Goldschmucks einfließen zu lassen. Für den Leiter der BDA-Abteilung für Bodendenkmale, Heinz Gruber, stellt der Schatz einen “besonderen Fund” dar.
Fundort historisch sehr bedeutsam
Vergleichbare Stücke wurden bisher nur in Westungarn und Kroatien gefunden, Hallstatt stelle somit den westlichsten Fundort dar. Das sei insofern beachtlich, da das Gold ursprünglich aus Siebenbürgen im heutigen Rumänien stamme. Die Wissenschafter fanden hier einen weiteren Beweis dafür, wie weitreichend die Handelsbeziehungen des bronzezeitlichen Hallstatt reichten.
Einig sind sich die Experten, dass es sich bei dem Fund höchstwahrscheinlich um eine Opfergabe handelt, wie sie im Salzkammergut bereits öfter entdeckt wurde. Was diese Stücke aber von ähnlichen Ausgrabungen unterscheidet, ist das Material: bisherige Funde bestanden meist aus Bronze.
Das Naturhistorische Museum wird den Goldschatz nun zwischen dem 13. und 24. Oktober in der Prähistorischen Abteilung (Saal 13) zeigen. Danach wandert der Fund in das Depot des Museums – solange bis die zwei bis drei Jahre dauernde Neugestaltung der Prähistorischen Abteilung des Museum rund um die “Venus von Willendorf” abgeschlossen ist. Dann soll der Schatz vom Arikogel in einem eigenen Raum mit anderen Goldfunden ausgestellt werden, so der Leiter der Prähistorischen Abteilung, Anton Kern.
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