Feierliche Fahnenweihe beim Dörflefest unter den Linden

„Von diesem fruchtbaren Miteinander profitiert die ganze Region”, lobte Landtagspräsident Mag. Harald Sonderegger die vorbildliche Zusammenarbeit der Gesellen und Meister aus Bludesch, Ludesch, Thüringen, Thüringerberg, Nenzing und Nüziders. Jenseits des oft nötigen Konkurrenzdenkens suchen sie den Austausch, vernetzen sich und engagieren sich gemeinsam für die Zunft. Fast zwei Drittel der Mitglieder sind selbstständig, schaffen Arbeitsplätze und bilden Lehrlinge aus. Die alte Fahne präsentierte sich nach mindestens hundert Jahren Einsatz ein wenig verschlissen. So war es den Handwerkern ein Anliegen, ihre Zusammenarbeit durch eine neue Zunftfahne nach außen kund zu tun. Zunftmeister Christian Heim machte die Festgäste unter den Linden eingehend mit dem Werdegang und den Aufgaben der Handwerkerzunft vertraut.

Zum Patrozinium der St. Anna Kirche organisiert der Musikverein Thüringen alljährlich ein geselliges Fest mit Konzertabend, Festmesse und Frühschoppen unter den Linden. Dieses unterhaltsame Beisammensein bildete – im Zusammenspiel mit wunderbarem Sommerwetter – einen perfekten Rahmen für die Fahnenweihe – zumal die St. Annakirche seit jeher auch die Zunftkirche und damit Schauplatz der Zunfttage ist. Auch die benachbarten Handwerkerzünfte aus Schlins-Röns, Satteins, Schnifis-Düns-Dünserberg sowie Göfis-Frastanz waren mit einer Fahnenabordnung vor Ort, als Pfarrer Stefan Amann die neue Fahne der Handwerkerzunft Oberer Walgau feierlich segnete.

Zunftmeister Christian Heim und seine Vorstands-Kollegen überraschten anschließend Tischlermeister Josef Schrottenbaum, der der Zunft 13 Jahre lang vorstand, mit der Ernennung zum Ehrenzunftmeister. Bäckermeister Raimund Stuchly wurde für seinen langjährigen Einsatz als Fahnenträger geehrt. In Abwesenheit erhielt auch Tischlermeister Martin Illmer eine Ehrenurkunde. Er setzt sich schon seit 28 Jahren für die Handwerkerzunft ein, hatte schon einmal das Amt des Kassiers inne und ist derzeit Schriftführer.

Es gab also jede Menge Anlass, um beim Frühschoppen auf die weitere Zukunft der altehrwürdigen Zunft anzustoßen. Mit ihrer fast 400jährigen Geschichte ist die 1629 gegründete Handwerkerzunft Oberer Walgau einer der ältesten aktiven Vereine Vorarlbergs.

Der Musikverein Thüringen verwöhnte die Festgäste kulinarisch, während die Kollegen aus Thüringerberg für Stimmung sorgten. Kein Wunder also, dass die Festgäste das Fest im Schatten der altehrwürdigen Linden vor der St. Annakirche bis in den späten Nachmittag hinein genossen.