Der ÖFB meldete am Dienstag beim Landesgericht für Zivilrechtssachen Graz im Zusammenhang mit dem “Fall Kimoni” eine Forderung in Höhe von 8,715 Millionen Euro an. Acht Klubs der Bundesliga meldeten ebenfalls Forderungen meist in Millionenhöhe an. Zudem fordert die im Vorjahr abgestiegene Admira 3,681 Mio. Euro.
Besonders brisant für den GAK ist die Forderung der Admira. Denn während ÖFB und die Klubs der T-Mobile Bundesliga ihre Forderungen wegen des “Falls Kimoni” einbrachten und diese daher bedingt sind, begründet sich die Forderung der Admira auf möglichen Verfehlungen bei der Lizenzvergabe. Diese Forderung bleibt also auch Aufrecht, wenn der GAK die Einstweilige Verfügung wegen der Punkteabzüge zurückziehen würde.
Der GAK hatte per Einstweiliger Verfügung durch Masseverwalter Norbert Scherbaum beim Landesgericht für Zivilrechtssachen in Graz erwirkt, dass ihm 28 von der Bundesliga aberkannte Punkte bis auf weiteres rückerstattet wurden. Auch die sechs Punkte im “Fall Kimoni”, deren Abzug die Disziplinarkommission der FIFA nach einem rechtskräftigen Urteil des Internationalen Sportgerichtshofs (CAS) gefordert hatte. Dadurch drohen Sanktionen durch die FIFA, die bis hin zur Suspendierung Österreichs (Nationalteams und Klubs) vom internationalen Fußball gehen.
Gegen die drohende Europacup-Sperre bzw. Absage von Länderspielen, der Teilnahme an U19-EM und U20-EM bis hin zur Sperre für die EURO 2008 im eigenen Land sichern sich ÖFB und Klubs mit ihren Forderungen vor Ablauf der Anmeldefrist für Gläubiger am Dienstag ab. Laut Angaben des ÖFB stelle der Betrag “eine äußerst vorsichtige und konservative Bewertung jener Schäden dar, die dem ÖFB auf Grund drohender FIFA-Sanktionen entstehen könnten”.
Die Forderung des Fußball-Bundes ist die größte, danach dürfte wohl Red Bull Salzburg folgen. Die Salzburger geben die Höhe ihrer Forderungen nicht bekannt, als voraussichtlicher Meister sichert sich der Tabellenführer gegen mögliche Ausfälle aus der Champions League ab. Weitere Forderungen stellten Pasching (2,0 Mio. Euro), Tirol (1,8 Mio.), Ried (1,64 Mio.), Rapid (1,5-1,8 Mio.), Mattersburg (1 Mio.) und auch Altach (415.000). Die Höhe der Forderung der Austria war noch nicht bekannt.
GAK-Einspruch wurde abgelehnt
Das Protestkomitee der T-Mobile Fußball-Bundesliga hat am Dienstagabend die erwartete Entscheidung getroffen: Der vom insolventen Ex-Meister GAK eingebrachte Protest gegen eine FIFA-Entscheidung (6-Punkte-Abzug im Fall Daniel Kimoni) wurde nach Parteiengehör abgewiesen. Auf Grund einer aufrechten Einstweiligen Verfügung durch das Landesgericht Graz kann dieser Punkteabzug in der aktuellen Bundesliga-Tabelle jedoch weiterhin nicht umgesetzt werden. Diesbezüglich kommt es am Mittwoch ab 14:00 Uhr beim Landesgericht Graz zu einer Sitzung, in der der Bundesliga-Einspruch gegen diese Einstweilige Verfügung behandelt wird.
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