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ÖFB-Team will gegen England positiven Trend fortsetzen

Österreichs Fußball-Nationalteam will im Testspiel am Freitag im ausverkauften Wiener Happel-Stadion gegen England den jüngsten Aufwärtstrend fortsetzen.

Im bisher letzten Match Mitte Oktober gelang nach zuvor neun sieglosen Partien mit dem 3:2 gegen die Elfenbeinküste der erste Sieg im Jahr 2007, der über weite Strecken gelungene Auftritt gegen die Afrikaner soll nun bestätigt und dadurch Selbstvertrauen für die EURO 2008 getankt werden.

Teamchef Josef Hickersberger blickt dem Duell mit dem Weltmeister von 1966 mit Optimismus entgegen. “Wir haben mit England einen Gegner, der auch in Österreich respektiert wird. Da ist es nicht notwendig, auf einzelne Spieler hinzuweisen. David Beckham wird in Österreich sogar auf der Straße erkannt, das passiert nicht vielen Fußballern, auch nicht aus Österreich”, erklärte der Niederösterreicher vor einem Spiel, von dem die Mannschaft laut dem 59-Jährigen “nur profitieren kann”.

Vor einer “Win-Win-Situation” steht die ÖFB-Auswahl aber keineswegs, so Hickersberger. “Ich halte nichts von diesen unsinnigen Glaubenssätzen: ‘Wir haben nichts zu verlieren, wir können nur gewinnen.’ Wir haben uns Ziele gesetzt, und die gilt es zu erreichen. Und wenn wir 0:2 in Rückstand sind, wollen wir das Anschlusstor machen und nicht 0:4 oder 0:5 verlieren, denn es ist nicht egal, ob man 0:2 oder 0:4 verliert”, betonte der Teamchef.

“Hicke” bangte einen Tag vor dem Match noch um den Einsatz von Martin Stranzl und Martin Hiden. Beide mussten das Mittwochnachmittag-Training abbrechen – Stranzl wegen Rückenbeschwerden, Hiden wegen einer Muskelverhärtung im Oberschenkel -, wollten aber im Abschlusstraining am Donnerstagabend im Happel-Stadion wieder dabei sein.

Hickersberger stellte klar, dass Stranzl von Beginn an einlaufen werde, sofern er sich dazu in der Lage fühle. “Es gibt gewisse Spieler, die ich zu unseren Schlüsselspielern zähle, und dazu gehört Stranzl”, betonte der Coach und ergänzte, er werde nicht zwei Innenverteidiger aufbieten, bei denen die Gefahr einer möglichen vorzeitigen Auswechslung besteht.

Das bedeutet, dass wohl Franz Schiemer neben Stranzl im Abwehrzentrum agieren wird und es dort mit Englands Zwei-Meter-Riesen Peter Crouch zu tun bekommt. “Schiemer hat schon gegen Drogba überraschend selbstbewusst gespielt”, lobte Hickersberger den zweifachen Internationalen der Austria, warnte aber gleichzeitig auch vor dem Liverpool-Goalgetter: “Jeder Spieler muss wissen, dass Crouch zwar aussieht wie ein Storch, aber auch ein hervorragender Fußballer, nicht nur Kopfball-Spieler ist.”

Respekt hat der Teamchef nach wie vor auch vor David Beckham, selbst wenn der erst kürzlich von einer Knieverletzung genesene 32-Jährige schon seit einigen Wochen kein Pflichtspiel mehr absolviert hat. Hickersberger steht zwar “zu 100 Prozent” zu der These, dass Beckham derzeit Society-Reportern mehr Sorgen bereitet als einem Teamchef. “Doch er hat ein anderes Image, als ihm gebührt. Er ist einer der besten Fußballer Europas gewesen, nicht nur der Celebrity Star, als der er hingestellt wird.”

Beckham wird im Wiener Prater jedoch ebenso wenig mit Samthandschuhen angefasst werden wie seine Teamkollegen, versprach Hickersberger. “Wir werden gegen die Engländer in den Zweikämpfen keine Rücksicht darauf nehmen können, dass sie am Mittwoch das wichtige EM-Quali-Spiel gegen Kroatien haben. Wir müssen wie gegen die Elfenbeinküste den richtigen Einsatz zeigen, aber ich möchte auch keinen Engländer verletzt sehen.”

Mit übertriebenem Engagement wolle man dem Ex-Weltmeister aber ohnehin nicht die Schneid abkaufen. “Mit Härte kann man die Engländer ohnehin nicht beeindrucken”, vermutete Hickersberger.

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