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Fast so groß wie Bregenz

Schwarzach - Wien ist eine alemannische Stadt: 25.000 Vorarlberger leben dort. Ihr Verein feiert am Donnerstag ein Jubiläum.
Vorarlberger Spuren in Wien

125 Jahre. Die ersten Einwanderer aus Vorarlberg in Wien waren Dienstleute der Habsburger. Nach der Gründung der Universität Wien 1365 folgten ihnen Studenten. Seither steigt die Zahl der Vorarlberger in Wien stetig an. Und die Hauptgründe sind größtenteils noch die­selben wie damals: Karriere und Geschäfte. Aber obwohl „die Vorarlberger sofort erkennbar sind, sobald sie den Mund aufmachen“, wie der Obmann des Vereins der Vorarlberger in Wien, Andreas Köb, schmunzelnd feststellt, gibt es keine offiziellen Zahlen über Vorarlberger in Wien. Es liegen nur grobe Schätzungen vor, die sich im Rahmen von immerhin 25.000 bewegen. Das entspricht fast der Einwohnerzahl der Stadt Bregenz, der drittgrößten Stadt Vorarlbergs nach Dornbirn und Feldkirch.

Spuren aus dem Ländle

Die Vorarlberger in Wien sind nicht nur nicht zu überhören, sie sind auch nicht zu übersehen. Ihr Wirken wird in den verschiedensten Bereichen – der Kultur, der Wirtschaft, den Medien und der Kunst – deutlich. Vorarlberger gestalten und gestalteten das Geschehen in der Bundeshauptstadt schon immer maßgeblich mit.

Zwölf Straßen und Plätze

Hermann-Gmeiner-Park, Jodok-Fink-Platz, Moosbrugger-Gasse … – insgesamt zwölf Straßen- und Platznamen erinnern an berühmte Vorarlberger in der Hauptstadt. Ex-Bundesrat Jürgen Weiss rekonstruierte anlässlich des 125-Jahr-Jubiläums des Vereins der Vorarlberger in Wien, das heute Abend im dortigen Rathaus gefeiert wird, die Spuren (siehe Grafik). Aber die Spuren sind nicht nur in der Vergangenheit zu suchen. Auch gegenwärtig gibt es viele erfolgreiche Vorarlberger, die in Wien Karriere gemacht haben. Beispiele: Elmar Oberhauser, Informationsdirektor des ORF, Sigi Menz, ­Brauereichef, und Karlheinz Kopf, ÖVP-Klubobmann. Der Verein der Vorarlberger in Wien kümmert sich nicht nur um seine berühmten Mitglieder. Er soll vor allem als Anlaufstelle für Neuankömmlinge, aber auch für alteingesessene Vorarlberger in Wien dienen, die die Verbindung zum Heimatland aufrechterhalten wollen. Der Verein veranstaltet deshalb regelmäßig im Jänner den edlen „Ball der Vorarlberger“ im Palais Ferstel, „Studentenhocks“, Ausflüge, Pensi­onisten-Kaffeekränzchen und Käsknöpflepartien.

Festakt im Rathaus

Die heutige Jubiläumsfeier des Vereins soll – laut Einladung – denn auch „a ghörigs Fäscht“ werden. Andreas Köb und seine Mitstreiter werden zur abendlichen Veranstaltung im Wiener Rathaus u. a. den Gastgeber Bürgermeister Michael Häupl und Landeshauptmann Herbert Sausgruber begrüßen. Auch Außenminister Michael Spindelegger möchte kommen, wenn es sich ausgeht; er ist schließlich mit einer Dornbirnerin verheiratet.

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