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Fast eine Million Menschen flüchten vor Bränden in Kalifornien

©AP
Das Inferno im Süden Kaliforniens wütet unvermindert weiter und hat bis zum Mittwoch fast eine Million Menschen in die Flucht getrieben. 7.000 Feuerwehrleute kämpften am Rande der Erschöpfung gegen 19 Brandherde, berichtete der Fernsehsender CNN.

„Wir sind völlig am Ende, aber es bleibt keine Zeit sich auszuruhen“, sagte ein Feuerwehrmann dem Sender. Die größten Feuer in der Geschichte Kaliforniens brannten zunächst eine Fläche von 1.700 Quadratkilometern nieder.

US-Medienberichten zufolge kamen bis Mittwoch mindesten fünf Menschen ums Leben, 70 seien verletzt worden – darunter auch mehrere Feuerwehrleute. Vielerorts fraßen sich die Brände weiter in rasender Geschwindigkeit durch die trockenen Wälder und griffen von dort auf Wohnsiedlungen über.©Die „Los Angeles Times“ berichtete, dass 1.155 Häuser niederbrannten. „Es war wie Armageddon, es sah aus wie das Ende der Welt“, sagte ein Feuerwehrmann. Auf die Frage, ob es genügend Kapazitäten gibt, antwortete ein Helfer: „Nein, in der Tat nicht.“

Eine Anwohnerin sagte: „Es ist verrückt, wir sind von beiden Seiten von Feuer umgeben.“ Allein im Bezirk San Diego wurden mehr als eine halbe Million Menschen aufgefordert, Schutz in Notunterkünften zu suchen. Manche Betroffene mussten ihre Häuser mitten in der Nacht verlassen. „Meine Frau hat mich um Mitternacht geweckt, sie schrie, die Flammen kommen“, sagte ein Mann, der sich mit seiner Familie ins Qualcomm-Sportstadion in San Diego rettete.

Etwa 12.000 Menschen strömten in das Stadion, viele von ihnen mit Schutzmasken gegen den feinen Aschenstaub. Dort bauten die Behörden ein Lager mit Matratzen, Decken und Lebensmitteln auf. „Anders als bei früheren Katastrophen haben wir hier dafür gesorgt, dass die Leute an Ort und Stelle, der Staat und die Bundesbehörden ganz schnell handeln“, sagte Gouverneur Arnold Schwarzenegger.

Meteorologen zufolge gab es einen Hoffnungsschimmer:©Die starke Winde, die das Flammenmeer immer wieder angefacht hatten, sollten in den nächsten Tagen etwas abflauen. US-Präsident George W. Bush will das Brandgebiet am Donnerstag besuchen. Am Mittwoch berief er sein Kabinett zu einer Sondersitzung ein, um über die©Lage und Hilfen zu beraten.

Auch in Malibu kämpften Feuerwehrleute weiter gegen Flammen. In dem Prominentenort, in dem viele Hollywood-Stars wohnen, brannten zahlreiche Häuser völlig aus. Auch Showmaster Thomas Gottschalk hielt sich nach Angaben seines Managements in seinem Haus in Malibu auf, das jedoch nicht in Gefahr sei.

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