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Fast 70 Tote bei Kämpfen in Sri Lanka

Nach einem Feuergefecht vor der Küste Sri Lankas mit Dutzenden Toten wurden die Bemühungen zur Rettung des Waffenstillstands zwischen den Tamilen-Rebellen und der Regierung verstärkt.

Der Chef der Beobachtermission zur Überwachung des Waffenstillstands (SLMM), der schwedische Generalmajor Ulf Henricsson, reiste am Freitag von der Hauptstadt aus zu Gesprächen ins Rebellengebiet im Norden der Insel. Henricsson wollte in Kilinochchi den Anführer des politischen Flügels der Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE), S.P. Thamilselvan, treffen.

In einem zuvor verbreiteten offenen Brief an Henricsson hatte Thamilselvan die internationalen Beobachter scharf kritisiert. In dem Schreiben hieß es unter anderem:©„Wir sind schockiert und enttäuscht über die Parteilichkeit, die die SLMM zeigt.“ Die SLMM©hatte der LTTE wegen den schweren Kämpfen vor der Nordküste grobe Verstöße gegen das Waffenstillstandsabkommen vorgeworfen. Nach Darstallung der LTTE wurden die Kämpfe durch einen Angriff der Marine ausgelöst. Armee und SLMM teilten dagegen mit, Rebellen hätten Marineschiffe angegriffen.

Die LTTE warf den Beobachtern vor, Luft- und Artillerieangriffe der Armee auf das Rebellengebiet nach dem Gefecht auf See nicht als Verstöße gegen das Waffenstillstandsabkommen verurteilt zu haben. Bei dem Gefecht waren nach Armeeangaben mehr als 30 Rebellen und mindestens 15 Soldaten getötet worden. Die LTTE teilte dagegen mit, vier ihrer Kämpfer seien ums Leben gekommen.

Mindestens ein Patrouillenboot der Marine wurde versenkt, ein weiteres beschädigt. Vier Boote der Rebellen sanken ebenfalls. Die Patrouillenboote begleiteten ein Truppentransportschiff mit mehr als 500 Soldaten. Auf dem Marinekonvoi waren mindestens drei Beobachter der SLMM, die unverletzt blieben. Die LTTE gilt als weltweit einzige Rebellenorganisation, die mit den „Sea Tigers“ über eine marine- ähnliche Untergruppierung verfügt.

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