Insgesamt hat die Unfallversicherungsanstalt 2008 197.608 Arbeitsunfälle registriert. Das sind zwar um fast 30.000 mehr als 2007, der Anstieg wird aber auf einen Rückstau von 14.000 Fällen in Oberösterreich zurückgeführt. Insgesamt sei die Zahl in etwa konstant, heißt es bei der AUVA.
Tatsächlich pendelt die Zahl der von der Allgemeine Unfallversicherungsanstalt (AUVA) registrierten Arbeitsunfälle seit 2000 zwischen 168.667 Fällen (2002) und 182.271 Fällen (2006). Lediglich im Vorjahr gab es mit fast 200.000 Arbeitsunfällen einen Ausreißer nach oben, der aber auf eine Umstellung der Computersysteme in Oberösterreich zurückgeführt wird: Rund 14.000 2007 passierte Unfälle wurden damit erst 2008 angerechnet. Die Zahl der Todesopfer ist tendenziell rückläufig: 2000 waren es 227 und 2004 sogar 242, seit 2006 lag die Zahl aber unter 200.
Direkt am Arbeitsplatz verunfallt sind im Vorjahr 121.542 Personen, davon sind 138 Unfälle tödlich verlaufen. Dazu kommen noch die Unfälle am Weg zur Arbeit sowie die ebenfalls bei der AUVA versicherten Schüler und Studenten. Die gefährlichste Branche ist übrigens der Bergbau: Hier kommen auf 1.000 Beschäftigte 127 Arbeitsunfälle, in der Landwirtschaft sind es 96 und im Bau 93. Am sichersten sind die Mitarbeiter von Banken und Versicherungen (6) sowie der Informations-Branche (7).
Im Bundesländervergleich leben die Kärntner Arbeitnehmer am gefährlichsten: Auf 1.000 Arbeiter und Angestellte im südlichen Bundesland kommen 60 Arbeitsunfälle, in Oberösterreich sind es 59 – um die Hälfte mehr als im Österreich-Schnitt (41). Ebenfalls überdurchschnittlich gefährdet sind die Salzburger mit 47 und die Steirer mit 45 Arbeitsunfällen pro 1.000 Beschäftigte. Relativ sicher sind dagegen die Niederösterreicher (34), die Vorarlberger (32), die Wiener (30) sowie die Tiroler und die Burgenländer (je 28).
Aufklärung über die regionalen Ausreißer in Kärnten, Oberösterreich und Salzburg fordert die Salzburger Arbeiterkammer. Für Arbeitnehmerschutz-Experte Christian Rumplmayr herrscht “Handlungsbedarf”. Er will verstärkte Kontrollen in Betrieben mit hohem Unfallrisiko und eine Untersuchung über den Zusammenhang von Stress, Zeitdruck und Unfallrisiko. Die personelle Ausdünnung des Arbeitsinspektorates bezeichnet er vor diesem Hintergrund als “unverantwortlich”.
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