Das Opfer sei vor einer Woche in der Großstadt Cali im Südwesten des Landes entführt worden, berichteten nationale Medien am Dienstag unter Berufung auf General Jaime Esguerra weiter.
Die Mitglieder der marxistischen Rebellengruppe “Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens” (FARC) hätten ihr Opfer offenbar gefesselt zurückgelassen und seien weitergezogen. Die völlig entkräftete Frau sei fast verdurstet und hätte sich nicht mehr auf den Beinen halten können. “Dies ist ein weiteres Zeichen für den Niedergang der FARC”, wurde Esguerra zitiert. Die FARC halten Schätzungen zufolge etwa 740 Menschen in ihrer Gewalt, darunter auch die vor mehr als sechs Jahren entführte frühere Präsidentschaftskandidatin Ingrid Betancourt.
Die FARC befinden sich nach Angaben der Regierung von Präsident Alvaro Uribe in der schwersten Krise ihrer mehr als 40-jährigen Geschichte. Im März war ihr Gründer Manuel Marulanda nach Angaben der Rebellen an den Folgen eines Herzinfarkts gestorben. Neben Marulanda starben dieses Jahr zwei weitere des sieben Mitglieder umfassenden des obersten Führungsgremiums, dem Sekretariat. Die mit milliardenschwerer US-Hilfe aufgerüsteten Streitkräfte haben den Rebellen ebenfalls schwer zugesetzt.
Mit Überraschung und zugleich Hoffnung wurde in Kolumbien der Aufruf des linksgerichteten venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez an die FARC aufgenommen, alle Geiseln bedingungslos freizulassen sowie Friedensverhandlungen mit der Regierung aufzunehmen. Die Rebellen würden von den USA als “Vorwand benutzt, um uns alle zu bedrohen”, meinte der Linksnationalist, dem enge Beziehungen zur Guerilla nachgesagt werden.
Zunächst wurde keine Reaktion der Rebellen unter ihrem neuen Anführer Alfonso Cano bekannt. Allerdings sagte der erst im Februar nach siebenjähriger Geiselhaft bei den FARC in die Freiheit entlassene Luis Eladio Pérez, die FARC würden “sehr bald” einige weitere ihrer Opfer frei lassen.
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