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Fanmeilen beklagen Verluste

Während die Fußballfans am vierten EM-Tag weiter friedlich feierten, machte sich unter den Gastwirten am Dienstag wegen schlechter Umsatzahlen Grant breit. Manche drohen sogar mit Streik.

Nachdem die Gastronomen der Wiener Fanzone sogar mit Streik drohten, wurden die Getränkepreise zwischen 9.00 und 14.00 Uhr um einen Euro gesenkt. In Klagenfurt kündigte Bürgermeister Harald Scheucher (V) an, dass die Standgebühren halbiert werden. Weitaus zufriedener zeigten sich indes die Fans in den heutigen Austragungsstätten Salzburg und Innsbruck.

Die Tiroler Landeshauptstadt hatte allerdings kein Wetterglück. Kurz vor Anpfiff der Partie Spanien – Russland setzte Regen ein. Die Public-Viewing-Bereiche am Landhausplatz und am Marktplatz waren trotzdem voll ausgelastet. Etwa 600 Fans waren auf den Bergisel gepilgert. In Grenzen hielt sich hingegen der Andrang vor dem nachgebauten Nobel-Russen-Klub “Rai”.

In Salzburg, wo im zweiten Dienstag-Match Griechenland gegen Schweden spielt, hatten sich laut Polizei kurz vor 18.00 Uhr in der gesamten Party-Meile 7.000 Fans versammelt, 4.000 davon auf dem Kapitelplatz. War auf diesem die Hölle los, ging es auf der anderen Seite des Domes, also auf dem Residenzplatz, heute viel gemäßigter zu. Auch dort war der Zulauf groß, und die Stimmung war zwar ebenfalls sehr gut und friedlich, aber es war halt ruhiger. Hier umarmten sich Griechen mit Schweden und tanzten gemeinsam Sirtaki.

Eher ruhig ging es hingegen in der Wiener Fanzone zu. Gegen 18.00 Uhr befanden sich knapp 7.000 Menschen auf der Partymeile. Vor allem am “Hotspot” Rathausplatz hatten sich die Fangruppen versammelt und bejubelten friedlich ihre Teams.

Weniger beschaulich war hingegen die Stimmung unter den Wirten in der Wiener Fanzone. Grund dafür waren die schlechten Umsatzzahlen, die nach Angaben der Gastronomen in manchen Bereichen des Areals 90 Prozent hinter den Erwartungen zurückgeblieben sind. Die enttäuschten Standler drohten sogar mit Streik. Sie verlangen unter anderem eine zusätzliche Leinwand, die Öffnung der Fanzone ohne Sicherheitskontrollen bis 15.00 Uhr und das Aufstellen von Tischen und Bänken bis zu dieser Uhrzeit.

Die Meinung der Gastronomen in Innsbruck reichte am Dienstag von “top” am Landhausplatz bis hin zu “Katastrophe” in der Maria-Theresien-Straße. Während am rund 5.500 Besucher fassenden Landhausplatz das “tolle Rahmenprogramm” und die Videowall für die Spiel-Liveübertragung für guten Umsatz sorge, mussten Standlbesitzer in der Fanmeile Mitarbeiter entlassen. Auch in Klagenfurt ist die Unzufriedenheit groß. “Wir sind keine Host City, sondern eine Ghost City”, meinte etwa der Betreiber eines Standes. Einzig die Salzburger Wirte waren mit dem bisherigen Geschäftsverlauf während der EURO durchwegs zufrieden.

Die Klagen der Wirte zeigten rasch Wirkung. So kündigte die Stadt Klagenfurt an, die Standgebühren zu halbieren. Überhaupt “gestorben” ist die Fanzone am Messegelände. Sie wird nach dem dritten Vorrundenspiel am Montag gesperrt, die Veranstaltungen werden auf den Neuen Platz verlegt. Die Wirte hatten zwischen 4.500 und 12.000 bis 18.000 Euro Standgebühren bezahlt, am Montagabend fanden sich aber etwa am Messegelände nicht einmal 100 Fans ein.

Auf der Wiener Fanzone werden die Getränke billiger: Zwischen 9.00 und 14.00 Uhr kosten diese um einen Euro weniger. Das berichtete Christian Chytil, Gastro-Chef der Partymeile, im Gespräch mit der APA. Bis zum frühen Nachmittag gelten auf der Wiener Fanzone somit folgende Preise: Ein Bier kostet 3,50 Euro, Softdrinks 2,50 Euro. Für ein Mineralwasser sind zwei Euro zu berappen. Außerdem sollen zusätzliche LED-Screens aufgestellt werden.

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