Familie reicht Klage gegen Toyota ein

Die Schrift ging am Dienstag bei einem Gericht in San Diego im Namen der Eltern des getöteten Familienvaters, einem ehemaligen Polizisten, und dessen Ehefrau ein. Der Fall der Familie Saylor hatte weltweit großes Medieninteresse auf sich gezogen und gilt als zentral für den Beginn der Rückrufaktion durch den Toyota-Konzern. Es ist nicht die erste Klage gegen Toyota im Zusammenhang mit defekten Gaspedalen.

Insgesamt rief der weltgrößte Autobauer, der dem Ruf nach Qualität stets groß geschrieben hatte, mittlerweile rund 8,5 Millionen Fahrzeuge zurück. Toyota-Präsident Akio Toyoda hatte sich vergangene Woche bei einer US-Kongressanhörung explizit auch bei Angehörigen der verunglückten Familie Saylor entschuldigt.

Der Ex-Polizist war mit seiner Frau und der 13-jährigen Tochter sowie seinem Schwager in einem geliehenen Lexus unterwegs, weil der eigene Lexus zur Überholung in der Werkstatt war. Der Klage zufolge beschleunigte der Wagen plötzlich von selbst und geriet trotz der Bremsversuche von Saylor außer Kontrolle. Das Auto habe bis auf fast 200 Stundenkilometer beschleunigt, bevor es auf ein anderes Fahrzeug auffuhr und sich später überschlug und in Flammen aufging.

Von den dramatischen letzten Momenten der Familie in dem Wagen gibt es ein Zeugnis: Der Schwager tätigte mit seinem Handy noch einen Notruf. Auf der Aufzeichnung ist zu hören: “Unser Gaspedal klemmt… Wir haben ernsthafte Probleme… die Bremsen funktionieren nicht.” Andere im Fahrzeug riefen: “Halt an” oder “Betet”, wie aus der Klage hervorgeht. Die Kläger fordern eine nicht spezifizierte Geldsumme von Toyota. Das Unternehmen hatte gesagt, sich nicht zu laufenden Rechtsstreitigkeiten äußern zu wollen.