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Fame: Remake des Klassikers aus den 80ern

Neu gedreht - doch manches ändert sich nie. Auch heute noch dreht sich alles ums Berühmtwerden: "Dream it, Earn it, Live it" - so lautet die Bedingung an alle Schüler der berühmten New York School of Performing Arts.

Fast 30 Jahre, nachdem der Oscar prämierte Originalfilm von Alan Parker das Musical-Genre revolutionierte, geht “Fame” ins nächste Zeitalter. Der Regisseur des Remakes, Kevin Tancharoen, ist gerade erst 24 Jahre alt. “Fame” ist sein erster Spielfilm. Mit Ruhm und Glitzerwelt hat er schon eine Menge Erfahrung, als Choreograf arbeitete er mit Weltstars wie Madonna, Britney Spears, Christina Aguilera und N’Sync zusammen. “Fame” startet am 25. Dezember in Österreichs Kinos.

Der Film von Tancharoen beschreibt ein Ensemble aus jungen Schauspielern, Sängern, Tänzern und Musikern, die in New York voller Leidenschaft um die Erfüllung ihrer Träume kämpfen. Da ist etwa Marco, der schon als Kind im Restaurant seines Vaters sang und so sein Taschengeld verdiente. Da ist die schüchterne und ehrgeizige Jenny, die so gerne Schauspielerin werden möchte, die aber vor Publikum kaum den Mund aufbringt. Da ist Malik, der sich heimlich in die Schule schleichen muss, weil seine allein erziehende Mutter lieber will, dass er einen praktischen Beruf erlernt. Und da ist Denise, deren Eltern sie als klassische Pianistin in den Konzertsälen dieser Welt sehen möchten, obwohl in ihr eine fantastische HipHop-Sängerin steckt.

Zeitlos

Ein zeitloser Stoff, der sich allerdings bei “Fame” in Inhalt und Struktur ans Original hält. Der Originalfilm von 1980 war nicht nur beim Publikum erfolgreich, er konnte von sechs Oscar-Nominierungen auch zwei gewinnen – den für die beste Musik und den für den besten Song. In der Folge entstanden eine Fernsehserie mit sechs Staffeln, ein weltweit erfolgreiches Musical und eine TV-Reality Show. Das Remake übernimmt die Unterteilung des Films in fünf Akte und versucht den Stoff ans Tempo der heutigen Zeit anzupassen – allerdings etwas zu ehrgeizig. Hatte man zum Beispiel bei Alan Parker Zeit, die Charaktere des Films kennen zu lernen, mit ihren Wünschen und Träumen mitzufiebern, hetzt der Vertreter der MTV-Generation rasant durch alle Stufen am Weg zum Ruhm. Vom Auswahlverfahren über die ersten Probleme, die ersten zarten Liebesbande bis hin zum vierten Schuljahr, wo die Spreu vom Weizen getrennt wird. Hat man bis dahin nicht gelernt sich zu präsentieren, zu schauspielern, singen, komponieren, musizieren, ist es zu spät.

Zu schnell

Als Anpassung an die heutige Zeit lässt Tancharoen die coolen Kids dazwischen rappen und ein Klischee das andere jagen. Kaum kommt ein Hauch von Stimmung, Spannung, Mitleid beim Zuseher auf, ist der rasante Regisseur bildlich und inhaltlich schon wieder beim nächsten Thema. Wird etwa einem Ballett-Tänzer erklärt, er wäre nicht gut genug, lässt Tancharoen dem Zuseher keine Zeit mitzuleiden, sondern schneidet sofort in eine Choreografie-Szene um. Insgesamt ein ambitionierter Versuch eines Remakes, der allerdings im Videoclip-Tempo von Kevin Tancharoen verloren ging.

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