Falschinformationen: TikTok löscht Clips vom Podcast "Hoss & Hopf"

Seit Wochen sind Clips des Podcasts “Hoss und Hopf” auf TikTok und Instagram weit verbreitet. Doch zumindest auf TikTok ist damit Schluss, denn die Plattform hat am Mittwoch einen Kanal des Podcasts wegen der Verbreitung von “gefährlichen Falschinformationen und Verschwörungstheorien” verbannt.

Die zwei sogenannten “Finance-Bros” äußern in ihrem Podcast ihre teilweise obskuren und rechtslibertären Ansichten zu Themen wie Politik, Geschlechterfragen, Frauenbildern und Anlagestrategien. Zu allem haben sie eine klare Meinung. Auf Plattformen wie Spotify, Apple Podcasts und anderen gibt es zahlreiche solcher Podcasts. Doch “Hoss und Hopf” hebt sich ab: In Österreich belegt er bei Spotify den 2. Platz in den Podcast-Charts.

Kiarash Hossainpour und Philip Hopf stammen aus der Finanzbranche und bezeichnen sich selbst als sehr wohlhabend. Ihr Podcast soll ein “offenes Diskussionsumfeld” bieten, in dem sie „kein Blatt vor den Mund nehmen“. Die Themen des Podcasts gehen eindeutig in eine rechtslibertäre Richtung, mit einem Hauch von Verschwörungstheorien.




Titel wie diese sind nichts Ungewöhnliches. Seit September 2022 gibt es den Podcast, bis dato wurden 145 Folgen veröffentlicht.
TikTok will in Zukunft die Präsenz der beiden Podcaster auf der Plattform einzuschränken. Ein Kanal, der ausschließlich Clips des Podcasts verbreitete und etwa 166.000 Follower hatte, wurde dauerhaft von der Plattform verbannt, wie der Spiegel berichtete. Zudem wurden Videos anderer Accounts mit „Hoss und Hopf“-Inhalten gelöscht. TikTok bestätigte das auf Anfrage der taz und begründete dies mit Verweis auf ihre Community-Richtlinien, die sich gegen „gefährliche Falschinformationen und Verschwörungstheorien“ richten.
Clevere Marketingstrategie
Der Erfolg des Podcasts ist unter anderem auf eine clevere Marketingstrategie zurückzuführen: Hörerinnen und Hörer können monatlich Clips vom Podcast in den sozialen Medien hochladen, aber nur mit „Hoss und Hopf“-Sounds. Wenn ein Clip die 1-Million-Aufrufe-Marke knackt, winken Gewinne in Tausenderhöhe. So binden die Hosts ihr Publikum nicht nur inhaltlich, sondern auch emotional stärker an sich. Doch auf TikTok ist damit nun Schluss.
Die alleinige Sperre auf TikTok könnte ihnen in diesem Fall aber sogar zugutekommen. In der neuesten Folge (#145 Das Putin Interview mit Tucker Carlson), äußerten die beiden Influencer bereits ihren Unmut über tägliche “diffamierende Schmierenartikel” der “Mainstream-Medien”. Die Entfernung von “Hoss und Hopf”-Inhalten könnte ihre “Alle gegen uns”-Narrative weiter befeuern.
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