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Falscher Umgang mit Kinderprodukten erhöht das Risiko von Unfällen

Jährlich ereignen sich 90.000 Kinderunfälle österreichweit.
Jährlich ereignen sich 90.000 Kinderunfälle österreichweit. ©BilderBox
Täglich verletzen sich Kinder in ihrem unmittelbaren Wohnumfeld: Küche, Bad, Kinderzimmer und Garten sind die zentralen Risikobereiche für die österreichweit rund 90.000 Kinderunfälle jährlich.

Speziell für Kinder designte Produkte können für mehr Sicherheit sorgen. Dazu müssen sie jedoch richtig verwendet werden, mahnt Peter Spitzer, Kindersicherheitsexperte von “Große schützen Kleine” in Graz.

Gefahrensituationen für Kinder

Mit dem Lauflernhilfe die Treppe hinuntergepoltert, den Wasserkocher neben dem Herd am hängenden Kabel zu Boden gezogen und verbrüht, beim Einkaufen aus dem Sitzwagen auf den Fliesenboden geplumpst: die täglichen Gefahrensituationen, die auf Kleinkinder und Kinder lauern, sind unzählig.

Wenn man weiß, wo und wie die gefährlichsten Kinderunfälle passieren, kann man diese Situationen sicherer machen, etwa durch Rückhaltegurte im Kinderwagen, Buggys oder auch Einkaufswagen, Herd- und Treppenschutzgitter.

Produkte richtig verwenden

“Die Produktsicherheit ist durchaus gut – Eltern sollten diese Produkte aber nicht nur kaufen, sondern müssen sie auch sachgemäß und sicher verwenden. Der beste Autokindersitz nützt nicht, wenn das Kind nicht angeschnallt ist”, schildert Peter Spitzer seine Erfahrungen mit den Ursachen von Kinderunfällen, wie sie täglich an der Grazer Kinderklinik gemeldet werden.

Mediziner Peter Spitzer

Der Grazer Mediziner hat an der aktuellen, von der European Child Safety Aliance (ECSA) herausgegebenen Broschüre mitgewirkt, die an die 30 Produkte von Kindersitzen über Wickeltische bis zur Lauflernhilfe vorstellt und vor allem auch Tipps für ihre richtige sichere Verwendung gibt.

“Vor allem müssen die Sicherheitselemente auch wirklich verwendet werden: Treppengitter müssen geschlossen sein, die Autositze richtig montiert und die Kinder bei jeder Fahrt angeschnallt werden. Wenn die Eltern ihre Vernunft nicht einschalten, sind die besten Sicherheitsprodukte sinnlos”, so Spitzer.

“Child Product Safety Guide” erscheint

Der dieser Tage erschienene rund 60-seitige “Child Product Safety Guide” führt Produkte, die das tägliche Verletzungsrisiko von Kindern senken könnten an: Es wird erklärt, worauf beim Kauf zu achten ist und worauf Eltern bei der Verwendung aufpassen sollten.

So gibt es auch Tipps, wie Stürze aus Kinderstockbetten, Hochstühlen und von Wickeltischen oder Verletzungen im Zusammenhang mit Trampolinen oder am Fußballplatz (umstürzende, weil nicht richtig verankerte Fußballtore) verhindert werden können.

(APA)

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