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"Falco" im Kino

Falco - der Film. Im Kino seit 7. Februar. Und jetzt auch mit Gewinnchance: Wir verlosen handsignierte Filmplakate und den Original Soundtrack zum Film! | Bilder  | Trailer: 

Die Messer waren schon gewetzt, als sich Thomas Roth an die Verfilmung des Lebens von Österreichs größtem Popstar machte und für die Hauptrolle mit Manuel Rubey einen weitgehend unbekannten Sänger verpflichtete.

Und auch wenn man dem Film über Hans Hölzel alias Falco seine brave Machart und seine unkritische Oberflächlichkeit ankreiden kann, so muss man doch anerkennen: Roth ist ein klassisches Biopic mit einem überzeugenden Hauptdarsteller gelungen.


Wann und wo?

Am 7. Februar, einen Tag nach dem 10. Todestag des exaltierten Sängers, lief “Falco – Verdammt, wir leben noch” im Kino an.

“Mich werden sie erst wieder lieb haben, wenn ich ganz tot bin”, ist nicht das einzige griffige Zitat, das Roth, der auch das Drehbuch geschrieben hat, dem Musiker in den Mund legt. Zehn Jahre nach dem tödlichen Autounfall in der Dominikanischen Republik ist Falco in Österreich zu einem fast unantastbaren Mythos geworden. Kein Wunder also, dass Roth mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte, als er sich dem exzessiven Leben des “Falken” filmisch annähern wollten. Dass er sich in den vergangenen Jahren nicht abschrecken ließ und von der Umsetzbarkeit des Projekts überzeugt war, stellte sich am (heutigen) Dienstagvormittag als berechtigt heraus. Denn die Erstpräsentation in Wien vor Kultur- und Societyberichterstattern war äußerst unterhaltsam und wurde auch positiv aufgenommen.

“Schau, Mama, ich will Popstar werden”, erklärt der kleine Hans Hölzel seiner Mutter, als diese ihn zur Rede stellt, warum er sich wochenlang nicht in der Schule blicken ließ. Und auf seinem Weg will sich der ehrgeizige junge Mann – inspiriert von David Bowie und der Sprache des Schauspielers Oskar Werner – auch nicht aufhalten lassen. “Von nix kommt nix”, wurde ihm vom bürgerlichen Elternhaus mitgegeben – und bald steht der Bassist der Gruppe Drahdiwaberl als Frontman auf der Bühne, wird als Falco entdeckt und macht Karriere.

Dass er dem Druck des Erfolgs ebenso wenig gewachsen war wie seinem schnellen Reichtum, seiner Drogensucht und seinen ambivalenten Frauenbeziehungen – insbesondere zu seiner späteren Frau Jacqueline -, macht Roth für den Zuseher nachvollziehbar und authentisch erfahrbar. Hier findet eine gewisse Heroisierung statt, während gleichzeitig nichts Neues offenbart und nicht tiefer gegraben wird. Aber Roth will auch nicht mehr, er konzentriert sich auf die oberflächlichen Hauptbezugspunkte: Falcos Liebe zu Wien, seine Alkohol- und Kokainexzesse, seine Sehnsucht nach Liebe und seinen Schmerz, dass die vermeintliche Tochter nicht von ihm war. Dazu kommen die parallelen Hochs und Tiefs mit seiner Musik, die gleichzeitig den Soundtrack des Films darstellen.

Der Soundtrack ist auch durchaus einer der großen Pluspunkte von “Falco – Verdammt, wir leben noch”. Newcomer Manuel Rubey, Sänger der Band Mondscheiner, hat der Filmfigur Falco nicht nur eine eigene Note gegeben, sondern auch die Songs neu eingesungen – und das klingt richtig gut. In gelungene Kostüme gewandet, verwandelt sich Rubey immer wieder vom sympathischen Hans Hölzel in den arroganten Falco und zurück, bis die Unterscheidung nicht mehr wirklich möglich ist. Dass sein Falco mit 40 noch gleich alt aussieht wie mit 25, trübt die starke Performance von Rubey nicht wirklich. Phasenweise macht er sogar vergessen, dass der Sänger im Film “nur” dargestellt wird.

Neben Rubey macht Christian Tramitz als Falcos Manager Horst Bork eine gute Figur, auch Nicholas Ofczarek als Markus Spiegel und Martin Loos als Billy Filanowski stechen aus dem Ensemble hervor. Der Gastauftritt von Grace Jones als Kellnerin in der Dominikanischen Republik ist kurz, aber eindringlich, und Alexander Jagsch bringt als am Erfolg Falcos zweifelnder Ö3-Redakteur die Ignoranz von weiten Teilen der Branche allein mit seiner Mimik überzeugend zum Ausdruck. Insgesamt bleibt Roth, gerade gegen Schluss, ein wenig zu sehr am Hin und Her zwischen Falco und Jacqueline hängen und verfängt sich in diversen Drogenklischee-Fallen, doch dem Regisseur ist ein klassisches, immer wieder auch amüsantes Biopic für das Kino gelungen. Und das ist mit Sicherheit mehr, als sich viele im Vorfeld erwartet hätten.

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