Das weltgrößte Internetnetzwerk teilte in der nacht auf Freitag mit, dass es keine Mitarbeiter mehr in Wahlkampfbüros entsenden würde.
Politische Einflussnahme
Statt der persönlichen Unterstützung will der US-Konzern die Wahlkämpfer in Zukunft über ein Onlineportal bei ihrer Arbeit unterstützen. Es werde allerdings weiterhin Weiterbildungen geben, in denen Basiswissen über die Nutzung von Facebook vermittelt würde. Im Herbst stehen in den USA die Kongresswahlen an. Es wird bereits jetzt verstärkt vor Einflussnahme auf das politische Geschehen gewarnt.
Bloomberg hatte zuerst über den neuen Ansatz berichtet. Google wie auch Twitter antworteten zunächst nicht auf die Anfrage, ob sie sich nun ebenfalls stärker zurückziehen.
Internetkonzerne als Steigbügelhalter
Jahrelang haben Facebook, Google sowie Twitter die Arbeit von Wahlkämpfern auch vor Ort unterstützt, um gute Kontakte zu Werbekunden zu halten. Einer Studie der Universität von North Carolina zufolge fungierten sie im Präsidentschaftswahlkampf 2016 “quasi als Digital-Berater”. Demnach entwickelten sie im Rennen von Donald Trump und Hillary Clinton um den Spitzenposten regelrechte Kommunikationskampagnen.
Facebook steht seit der Abstimmung unter Beschuss. Weltweit gibt es Forderungen nach mehr Datenschutz. Hintergrund ist der mutmaßliche Missbrauch von persönlichen Informationen durch die britische Firma Cambridge Analytica, von denen 87 Millionen Facebook-Nutzern betroffen waren, um Trump im Wahlkampf zu unterstützen. In diesem Zusammenhang ermitteln unter anderem die US-Verbraucherschutzbehörde FTC und die Generalstaatsanwälte von 37 Bundesstaaten.
(APA/Ag.)
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