Nachdem sie es schon im letzten Herbst mit einem vermeintlichen Kussverbot österreichweit in die Medien geschafft hatte, sorgt die Mittelschule Ost in Rankweil schon wieder für Diskussionsstoff. Angeblich wurde einer Vorarlberger Junglehrerin untersagt, über Facebook mit ihren Schülern zu kommunizieren.
„Habe euch alle gern“
Diesen Schluss lässt eine Nachricht zu, die die Lehrerin vor kurzem ihren Schützlingen zukommen ließ und VOL.AT vorliegt. Sie habe ihre Kontakte löschen „müssen“, weil „die Schule das so gewünscht hat“, schreibt sie dort im Vorarlberger Dialekt. Der Grund: Die Schüler würden keinen Respekt vor dem Lehrpersonal zeigen, diese duzen und auf dem Gang umarmen. Auch zu flapsigen Sprüchen sei es gekommen. Ihre Kollegen würden sich daher mehr Abstand zwischen Lehrern und Schülern wünschen – „kann ich irgendwie auch verstehen.“ Zu guter Letzt verabschiedet sie sich mit den Worten: „Seid mir nicht böse, ich habe euch alle gern.“
Lehrerin will sich nicht äußern
Gegenüber VOL.AT wollte sich die Lehrerin nicht äußern. Andere Lehrer wiederum scheinen immer noch Kontakt via Facebook zu ihren Schülern zu halten oder haben diese zumindest noch in ihren Freundeslisten.
Direktor: „Untersagt wurde nichts“
Direktor Josef Bodenmüller bestreitet, jemals ein Facebook-Verbot ausgesprochen zu haben: „Untersagt wurde nichts.“ Auch sei die Angelegenheit niemals Thema einer Lehrerkonferenz gewesen. Allerdings stelle er sich schon die Frage, ob Facebook tatsächlich das geeignete Medium sei, um den Kontakt mit den eigenen Schülern zu halten. Entsprechende Vorschriften gebe es keine, er persönlich würde aber eher von der Verwendung abraten.
LSI findet Facebook „unpassend“
Laut Landesschulinspektorin Karin Engstler gibt es keine generellen Empfehlungen oder Verhaltensregeln, was den Umgang mit Facebook im Unterricht betrifft. Auch eine offizielle Position des Landessschulrates zum Thema gibt es nicht. Nach ihrer Meinung gefragt, erwidert Engstler: „Ich täte es nicht.“ Sie empfinde es als „unpassend“, sich mit Schülern „auf dieselbe Ebene“ zu stellen. Schließlich sei man als Lehrer immer noch der „Chef“ der Schüler. Das ganze komme ihr ähnlich absurd vor, wie wenn ein 50-Jähriger unbedingt seine Haare grün färben muss, nur um damit bei der Jugend besser anzukommen. (MST) (VOL.AT)
[poll id=”61″]
Du hast einen Hinweis für uns? Oder einen Insider-Tipp, was bei dir in der Gegend gerade passiert? Dann melde dich bei uns, damit wir darüber berichten können.
Wir gehen allen Hinweisen nach, die wir erhalten. Und damit wir schon einen Vorgeschmack und einen guten Überblick bekommen, freuen wir uns über Fotos, Videos oder Texte. Einfach das Formular unten ausfüllen und schon landet dein Tipp bei uns in der Redaktion.
Alternativ kannst du uns direkt über WhatsApp kontaktieren: Zum WhatsApp Chat
Es hat einen Fehler gegeben! Bitte versuche es noch einmal.Herzlichen Dank für deine Zusendung.