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Facebook-Aktie sackte weiter ab

Daumen runter für die Facebook-Aktie: Sie gefällt den Börsianern nicht. Nachdem Facebook und die Banken über Wochen den Preis immer höher geschraubt hatten, bekommen sie nun die Quittung für ihre Gier. Schon am zweiten Handelstag kommt es zum großen Absturz.
Pannen beim Facebook-Börsengang
Hochzeitsglocken für Mark Zuckerberg


In der ersten halben Stunde des Handels am Montag erreichte das Minus zeitweise 13,68 Prozent. Für den 28-jährigen Gründer Mark Zuckerberg, der von einem Triumph zum anderen zu eilen schien, ist es ein erster schmerzhafter Rückschlag. Schlimmer noch: Nach der Euphorie der vergangenen Monate droht die Gefahr, dass ein Facebook-Debakel die gesamte Internet-Branche zurückwirft.

Auf jeden Fall ist jetzt klar: Facebook und seine Banken haben mit dem Börsenwert von mehr als 100 Mrd. Dollar den Bogen überspannt. Die 38 Dollar pro Aktie, die sie Investoren abknöpften, waren am Ende zu viel. Am Tiefpunkt zahlten Anleger am Montag gerade noch 33 Dollar.

Die Analysten von Raiffeisen Research in Wien haben die Aktie des sozialen Netzwerks am Montag in einer Ersteinschätzung mit der Empfehlung “Verkauf” eingestuft. “Bewertung: ‘Gefällt mir nicht'”, lautet der Titel der Raiffeisen-Analyse. “Wir erachten die dem Unternehmen im Rahmen des Börsengangs zugemessene Bewertung als bei weitem überzogen”, schreiben die Analysten.

Den richtigen Preis zu finden, ist eine Kunst. Ist man zu gierig, können sich zwar die Alteigentümer und das Unternehmen die Taschen vollstopfen, die Aktie kippt jedoch unter den Ausgabepreis und der Börsengang gilt als misslungen. Dazu droht ein dauerhafter Imageschaden. Geht der Kurs am ersten Tag ab wie eine Rakete, heißt das, man hat zu tief gestapelt und den Anlegern Geld geschenkt.

Zuckerberg muss aber nicht gleich den Kopf in den Sand stecken: Trotz der Kursverluste ist das gerade mal acht Jahre alte soziale Netzwerk mit einem Börsenwert von umgerechnet rund 72 Mrd. Euro immer noch mehr wert als traditionsreiche deutsche Großkonzerne wie Siemens (60 Milliarden) oder Volkswagen (58 Milliarden). Die Frage ist, ob Facebook den Vorsprung halten kann.

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