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Fabrik der Zukunft nimmt Form an

Gülcan Sahin und Richard Hutter an der Solarzellen-Zuschneidemaschine.
Gülcan Sahin und Richard Hutter an der Solarzellen-Zuschneidemaschine. ©Daniela Lais
EPS soltec auf Erfolgskurs

EPS soltec investiert vier Millionen, 50 neue Arbeitsplätze sollen geschaffen werden.

Hörbranz. Es ist alles anders gekommen als befürchtet. Noch im vergangenen Jahr wollte Richard Hutter, Geschäftsführer vom Hörbranzer Alternativ-Energie-Unternehmen EPS soltec keine Prognose für das Wirtschaftsjahr 2010 wagen. Damals sprach er von einer angespannten wirtschaftlichen Situation, die die Pläne rund um die Fabrik der Zukunft noch in den Schubladen ruhen ließen. “Die Situation ist ganz anders gekommen, wir dachten zuerst an einen Einbruch, aber das Gegenteil ist passiert, wir freuen uns über ein sehr gutes Wachstum”, erklärt Hutter. Der Solartechnik Profi hat die Krise genutzt und die Erträge in Neuentwicklungen gesteckt, “bei den Industriekunden sind wir Weltmarktführer”, ergänzt der Geschäftsführer.

Vorzeigemodell: Fabrik der Zukunft

Mit dem Erfolg rückt auch der Bau der Fabrik der Zukunft wieder auf den Tagesplan. Ein Vorzeigeobjekt, in das der Solaranbieter vier Millionen Euro investiert. Selbstverständlich, dass die Energie für die neue Fabrik, hausintern erzeugt wird. Die Fassade soll mit organischen Zellen ausgestattet werden. “Das ist die Zukunft, die Revolution der Photovoltaik, es sind die Zellen der dritten Generation die von der TU in Dresden entwickelt wurden”, erklärt Hutter. Die Fabrik, selbstredend im Passivhausstandard, soll aber nicht nur nach außen ein Vorzeigemodell werden. “Es geht auch um die Einstellung der Mitarbeiter, die das leben sollen, was EPS soltec macht”, weiß Hutter. Praktisch wird das bedeuten, dass die Mitarbeiter zu Fuß oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ihren Arbeitsweg begehen, bis 2013 sollen alle Firmenwägen Elektrofahrzeuge sein und wenn fossile Fahrzeuge genutzt werden, sollen Fahrgemeinschaften gebildet werden. Auch der erste Elektrobus von Mercedes wird mit der neuen Fabrik zum Einsatz kommen. “Zudem möchten wir vor allem Mitarbeiter einstellen, die direkt aus der Region und dem Leiblachtal kommen” so Hutter, der die Mitarbeiterzahl von derzeit 25 bis 2014 auf 75 aufstocken möchte.

Verkehrsproblem: Krüzastraße

In der letzten Gemeindevertretungssitzung wurde auch die Umwidmung von Erwartungsfläche in Betriebsgebiet einstimmig beschlossen. 7050 Quadratmeter, an einem Standort, der allerdings verkehrstechnisch stark vorbelastet ist – die Krüzastraße. “Wir haben ein sehr gutes Verkehrskonzept, es wird neben der Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel durch die Mitarbeiter und den Fahrgemeinschaften auch eine bedachte Logistik geben, die nicht mehr als zwei LKW am Tag erfordert”, erklärt Hutter. Die Fabrik der Zukunft ist indes nur noch eine politische Entscheidung. Das Gesamtprojekt präsentiert Richard Hutter Mitte November Land und Gemeinde, dann werden endgültig Nägel mit Köpfen gemacht. “Im Jänner oder Februar nächsten Jahres sollte die Baugenehmigung vorhanden sein, im Juni 2011 werden wir starten, ein Jahr später einziehen”, zeigt sich Hutter optimistisch. Der Unternehmensstandort in Erfurt soll mit der Fabrik der Zukunft aufgelassen werden, ebenso der aktuelle Standort Eco Park, der dann in die Krüzastraße verlegt wird. Bis dahin tüftelt der Solarexperte weiterhin an Neuentwicklungen, setzt sich aber auch bei Projekten in der Entwicklungshilfe ein. Aktuell bauen die Mitarbeiter Solarleuchten zusammen, die im Zuge eines Entwicklungsprojekts etwa nach Afrika versendet werden. “Wir machen das bewusst alles in Handarbeit, weil die Leute vor Ort das so übernehmen und ebenfalls zusammen bauen sollen”, so Hutter. Und auch mit dem Hauptgeschäft, den großen solarbetriebenen Straßenleuchten, Streetsun, Worksun und Towersun schwimmt EPS soltec auf der Erfolgswelle. “In Dubai erleuchten ganze Städte mit unserer Streetsun”, so der Geschäftsführer nicht ganz ohne Stolz. LAI

Krüzastraße,Hörbranz, Austria

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