An dem Überschalljet habe es einen wichtigen Mangel gegeben, der in der Schwäche der Verkleidung der Treibstoffreservoirs in den Flügeln bestanden habe, heißt es in dem am Dienstag veröffentlichten Abschlussbericht.
Der Absturz, bei dem 113 Menschen ums Leben gekommen waren, sei aber auf eine von außen kommende Ursache zurückzuführen: Von einer Maschine der US-Fluggesellschaft Continental Airlines war zuvor eine Titan-Lamelle abgefallen und beim Start der Concorde gegen das Treibstoffreservoir geschleudert worden.
Der Unfall geht nicht auf einen regelrechten Konzeptionsfehler zurück, heißt es in dem Bericht. Die Schwachstelle im Treibstoffreservoir wurde demnach durchstoßen, nachdem die Titan-Lamelle einen Reifen der Concorde zerfetzte und die umherfliegenden Teile gegen den Flügel prallten. Das Problem bei der Concorde sei im Grunde seit 1979 bekannt gewesen, vom Hersteller und den zuständigen Behörden jedoch nicht hinreichend berücksichtigt worden, kritisierten die Ermittler.
Als direkte Ursache des Absturzes stuften die Experten aber den Austausch der Lamelle an der DC10 von Continental ein. Dieser Austausch sei von den US-Behörden nicht genehmigt gewesen. Die Pariser Justiz bestellte nach Angaben von Anwälten der Hinterbliebenen für Februar 2005 mehrere Mitarbeiter der US-Fluglinie ein, um die Verantwortlichkeiten in den USA aufzuklären.
Den Ermittlern zufolge war die Concorde beim Start über das offenbar unzulässig harte Titan-Austauschteil der amerikanischen DC-10-Maschine gerollt. Dieses Titan-Stück zerschnitt einen Reifen der Concorde; umherfliegende Reifenteile brachten den Treibstofftank des Überschalljets zum Bersten und lösten in einer Kettenreaktion schließlich den Brand der Maschine aus. Die vor allem mit deutschen Urlaubern besetzte Maschine stürzte kurz nach dem Abheben unweit von Paris bei Gonesse brennend in ein Hotel. Außer den 109 Insassen des Flugzeuges starben vier Menschen am Boden.
Früheren Angaben der französischen Ermittler zufolge war die Original-Lamelle der Continental-DC-10 im texanischen Houston durch ein hartes Titan-Stück ausgetauscht worden. Das weichere und weniger scharfe Originalteil dagegen schneidet Reifen nicht, hatte ein Experte gesagt. In den Wartungsbüchern der Maschine sei Titan als Material nicht vorgesehen. Continental Airlines lehnt bislang jede Verantwortung für das verheerende Unglück ab.
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