Diese Ankündigung von Staatspräsident Chirac, eine vierte AKW-Generation entwickeln zu wollen, die ab 2020 in Betrieb gehen soll, sorgte für Begeisterung bei der Französischen Industrie.
Chirac forderte am Donnerstag in Paris andere Länder und Unternehmen in Europa und dem Rest der Welt auf, sich dem Projekt anzuschließen. Derzeit laufen in Frankreich Atomreaktoren der so genannten zweiten Generation. Als erstes Modell einer dritten Generation gilt der europäische Druckwasserreaktor EPR, der in den kommenden Jahren ans Netz gehen soll.
Wir müssen unseren Vorsprung im Atombereich halten, sagte Chirac bei seinem Neujahrsempfang für Unternehmer und Gewerkschaften. Schon jetzt müsse an die Zeit nach dem EPR-Reaktor gedacht werden. Zahlreiche Länder arbeiten an einer neuen Generation von Reaktoren für die Jahre 2030 bis 2040, die weniger Abfälle produzieren und spaltbares Material besser ausnutzen.
Langfristiges Ziel bis Ende des Jahrhunderts sei als nächster Schritt die Zähmung der Sonnenenergie. Damit meinte Chirac nicht etwa die Nutzung durch Sonnenkollektoren, sondern die Nachahmung der in der Sonne ablaufenden thermonuklearen Fusion. Dazu wird in Südfrankreich unter dem Namen Iter ein internationaler Versuchsreaktor gebaut.
Die großen Energiekonzerne in Frankreich begrüßten Chiracs Ankündigungen. Der Chef des Stromkonzerns Electricité de France (EDF), Gadonneix, sagte, das französische Atomprogramm erzeuge in den USA und in aller Welt Respekt und Bewunderung. EDF produziert drei Viertel seines Stroms in Atomkraftwerken und betreibt 58 Reaktoren in Frankreich.
Zur Frage der Atommülllagerung kündigte Chirac einen Gesetzesentwurf an. In Frankreich fallen jährlich 1200 Tonnen Atommüll an. Nach der Wiederaufarbeitungsanlage in La Hague plant die Regierung dafür im lothringischen Dörfchen Bure ein Endlager.
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