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Externe Kanzlei prüft jetzt Vorarlberger Wirtschaftsbund

BDO Österreich nimmt Gebarung und Jahresabschlüsse der vergangenen fünf Jahre in Augenschein
BDO Österreich nimmt Gebarung und Jahresabschlüsse der vergangenen fünf Jahre in Augenschein ©VOL.AT ; APA
Der Wirtschaftsbund Vorarlberg hat die Prüfung seiner Finanzen an die BDO Österreich vergeben.

Die renommierte Kanzlei mit Sitz außerhalb Vorarlbergs werde Gebarung und Jahresabschlüsse ab 2016 unter die Lupe nehmen, informierte der Wirtschaftsbund am Freitag. Es gelte, Zweckmäßigkeit und Rechtmäßigkeit der Einnahmen und Ausgaben im Zeitraum der vergangenen fünf Jahre vor dem Hintergrund der in der Satzung des Wirtschaftsbundes verankerten Ziele und Aufgaben zu analysieren.

Der Wirtschaftsbund Vorarlberg hatte nach Bekanntwerden von Ungereimtheiten eine freiwillige Prüfung durch eine externe Unternehmensgesellschaft angekündigt. "Die Untersuchung soll insbesondere auch das interne Kontrollsystem umfassen mit dem Ziel, strukturelle Schwächen im laufenden Betrieb offen zu legen und daraus konkrete Handlungsempfehlungen für die Zukunft abzuleiten", sagte am Freitag Karlheinz Rüdisser als interimistischer geschäftsführender Obmann. Die Prüfung werde umgehend aufgenommen, die Ergebnisse sollen Mitte Juni vorliegen, so Rüdisser.

Bekannter Name

Vertragspartner der Prüfung sei ausdrücklich BDO in Wien, betonte Rüdisser auf APA-Nachfrage. Die diesbezüglichen Gespräche habe man nur mit der Zentrale in Wien geführt, auch auf dem Angebot seien ausschließlich Prüfer der Zentrale genannt. Man habe zudem darauf Wert gelegt, dass es sich nicht um eine Kanzlei handelte, die Landesunternehmen oder -einrichtungen prüfe. Dabei sei man auf BDO gestoßen, die in der Vergangenheit im Streit von Kleinaktionären mit den Illwerke/VKW sogar eine Gegenposition zum Land eingenommen habe.

Partner der BDO-Dependance in Dornbirn ist Michael Grahammer, ehemaliger Hypo Vorarlberg-Chef und von 2016 bis 2020 Wirtschaftskammer-Vizepräsident und Finanzreferent.

50 Mitglieder ausgetreten

Laut Rüdisser kehrten seit Beginn der Affäre 50 der rund 2.500 Mitglieder dem Vorarlberger Wirtschaftsbund den Rücken, "es hält sich bisher in Grenzen". Natürlich hätten einige die Ungereimtheiten als Grund angegeben, "dafür habe ich auch ein gewisses Verständnis", der Großteil habe aber andere Gründe genannt. Man bemühe sich, die Kommunikation mit den Mitgliedern in der schwierigen Situation aufrecht zu erhalten und informiere diese regelmäßig per Newsletter. Zum Abschluss der Steuerprüfung lagen Rüdisser am Freitag keine Informationen vor.

(APA)

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