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Explosion in Katar war Anschlag - Brite getötet

Bei einem Autobombenanschlag auf das Theater einer britischen Schule in Doha im Golfstaat Katar ist am Samstagabend ein Brite getötet worden. Das teilte das britische Außenministerium in der Nacht zum Sonntag mit.

„Es gab eine Explosion in der Cafeteria des Theaters“, sagte ein Vertreter des katarischen Innenministeriums. Ging man ursprünglich von einem Unfall aus, wurde Stunden später offiziell mitgeteilt, dass es sich offenbar um einen Anschlag mit einer Autobombe gehandelt hat.

Nach Angaben des katarischen Innenministeriums wurden bei dem Attentat außerdem zwölf Menschen verletzt. Zehn von ihnen konnten das Krankenhaus bereits wieder verlassen, hieß es. Unter den Verletzten war den Angaben zufolge ein weiterer Brite, mehrere Katarer und Araber anderer Herkunft sowie Asiaten. Ärzte hatten zuvor von „mehreren Dutzend Verletzten“ gesprochen.

Das Theater „Doha Player“ gehört zu der daneben liegenden „Doha English-Speaking School“ in einem Viertel der katarischen Hauptstadt, in dem auch die US-Botschat untergebracht ist. In dem Theater führten Amateur-Schauspieler gerade ein Stück von Shakespeare auf. Der katarische Fernsehsender Al Jazeera berichtete, „dutzende Zuschauer, überwiegend Ausländer“, hätten sich das Theaterstück angesehen. Die von dem Sender gezeigten Bilder zeigten einen Brand am Explosionsort, der auf Gebäude und mehrere parkende Autos übergriff. Das aus Holz gebaute Theater wurde ein Raub der Flammen. Feuerwehrleute waren im Löscheinsatz, Krankenwagen eilten zum Explosionort. Sicherheitskräfte riegelten das Gebiet ab.

Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand. Er fand zwei Tage nach der Ausstrahlung einer Tonbandaufnahme statt, die Experten dem Al-Kaida-Chef auf der arabischen Halbinsel, Saleh al-Ufi, zuschrieben. Darin wurden die Mitglieder des Al-Kaida-Netzwerks von Osama bin Laden in den Golfstaaten und alle „Löwen des Jihad“ in den Nachbarstaaten des Irak aufgerufen, Anschläge gegen die Soldaten, Rüstungsgegenstände, Militärstützpunkte und Flugzeuge der westlichen Besatzer sowie gegen das für sie bestimmte Erdöl zu verüben.

Das kleine Golfemirat Katar war bisher von der Anschlagswelle verschont geblieben, zu der sich Al Kaida im benachbarten Saudiarabien bekannt hatte und die auf Kuwait überzugreifen scheint. In Katar liegt das Zentralkommando (Centcom) der US-Armee, und von Katar aus hatte der US-Generalstab den Irak-Krieg organisiert, der vor genau zwei Jahren, am Morgen des 20. März 2003, mit der maßgeblichen Unterstützung Großbritanniens begann.

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