Dieses wird laut Tageszeitung “Österreich” demnächst ein Fall fürs Gericht. Das Bild wurde demnach 1984 von einem Kaufmann erworben und letztlich einem Treuhänder überlassen, der es gegenüber der Linzer Oberbank jedoch für einen Kredit als sein Eigentum ausgab – was die Bank gegenüber der APA bestätigt.
Ob es bei der Klage wegen des 100 mal 155 Zentimeter großen Gemäldes aber tatsächlich um einen Schiele geht, ist laut Kunstexperte Ressler sehr zweifelhaft – und der Mann weiß, wovon er spricht: “Ich kenne das Bild, ich habe es im Original gesehen.” Vor wenigen Jahren sei er zur Besichtigung in die Bank geladen worden. Wenn es sich wirklich um einen Schiele handeln würde, dann müsste das Werk aus dem Jahr 1906 oder höchstens 1907 stammen – als Schiele 16 Jahre alt war: “Ich glaube nicht, dass er sich da schon über ein so großes Format drübergetraut hätte.”
Und auch die genannte Experteneinschätzung, dass das Objekt acht Mio. Euro wert sei, teilt Ressler nicht. Selbst wenn es sich um einen Schiele handeln würde, müsse man bedenken, dass etwa das unlängst versteigerte Gemälde “Prozession” aus 1911 knapp 4,5 Mio. Euro erbracht habe. Insofern gelte zum Schätzwert acht Mio. Euro: “Das ist eine Annahme, die sich mit der derzeitigen Marktsituation nicht deckt.”
Zurückhaltender zeigt sich Elisabeth Leopold, Schiele-Sammlerin und Witwe des legendären Museumsgründers. “Ein Schnellschuss ist schwierig”, so ein Sprecher. Leopold kenne das Gemälde jedenfalls nicht – stehe für eine Expertise falls gewünscht aber gerne zur Verfügung.
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