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Exkursion des Geschichtsvereins ins Schesatobel

Bludenz. Führung mit DI Andreas Reiterer von der Wildbach- und Lawinenverbauung. Die etwa dreistündige Exkursion führt uns in den größten rezenten Murabbruchkessel Europas, der ein Schulbeispiel darstellt, wie unüberlegte Eingriffe des Menschen in den Naturhaushalt einer Landschaft zu schweren, nicht mehr zu korrigierenden Schäden führen können, welche den nachfolgenden Generationen gewaltige finanzielle Lasten aufbürden.

Binnen neun Jahrzehnten wurde, beginnend mit dem Jahr 1796, als unterhalb des heutigen Bruchkessels ein Wald geschlägert wurde, ein Lockermaterialdepot aus Gletscher- und Wildbachmaterial mobilisiert, das bis heute zirka 50 Millionen Kubikmeter Sedimente in den Talboden und die Vorfluter fließen lassen hat.

Nach anfänglich kleineren Abgängen gab es 1823 einen Murstoß, der das ganze etwa 80 Hektar große Gebiet des Bürser Außerfeldes einschließlich eines Bauernhofes vermurte. Weitere große Murgänge gab es in den Jahren 1876, 1879, 1880 und das letzte Mal 1885. In diesem Jahr wurde sogar das Bachbett der Ill von den Geröllmassen der Schesa abgeriegelt, was in der Folge zu großflächigen Überschwemmungen führte. Im Jahre 1892 beschlossen die Anrainerstaaten des Rheins im so genannten „Rheinvertrag“, dem unkontrollierten Mäandrieren und der weiteren Hebung des Bachbettes über das umgebende Gelände durch Verringerung des Geschiebeeintrages der Zubringer zu begegnen. Die Schesa zählte zu den größten Geschiebelieferanten. Um größere Gefahren bannen zu können, wurden seither bis in die Gegenwart Millionenbeträge in die Verbauung des Schesatobels gesteckt. All diese Fragen gilt es vor Ort unter der Leitung eines ausgewiesenen Fachmannes zu erörtern und sichtbar zu machen.

Achtung! Die Teilnehmerzahl ist auf 20 Personen begrenzt, weshalb für die Veranstaltung eine Voranmeldung bis spätestens 9. Juni 2009 unter Tel. 05552/63621-237 (Stadtarchiv) von 8 bis 12 und 13 bis 17 Uhr oder unter carmen.reiter@bludenz.at notwendig ist. Erforderlich ist festes Schuhwerk! Beachten Sie bei Schlechtwetter den Ausweichtermin.

Freitag, 12. Juni 2009, 14.30 Uhr
(Ausweichtermin bei Schlechtwetter: Freitag, 19. Juni 2009, 14.30 Uhr)
Treffpunkt: Bürogebäude Kieswerk Zech

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