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Ex-Wirecard-Manager Marsalek: Ist er Teil eines russischen Geldwäschenetzwerks?

Jan Marsalek, früherer Vorstand von Wirecard, wird international gesucht. Laut Medienberichten hält er sich in Moskau auf.
Jan Marsalek, früherer Vorstand von Wirecard, wird international gesucht. Laut Medienberichten hält er sich in Moskau auf. ©APA/AFP
Der flüchtige Ex-Wirecard-Manager Jan Marsalek wird einem Medienbericht zufolge mit einem milliardenschweren Geldwäschesystem in Verbindung gebracht.

Das System verbinde Drogenhändler mit sanktionierten russischen Oligarchen, berichtete die Zeitung "Financial Times" am Freitag unter Berufung auf die britische Kriminalpolizeibehörde National Crime Agency (NCA).

Bulgarischer Spionagering

Demnach nutzten russische Geheimdienste zwei Geldwäschenetzwerke, um einem von Marsalek geführten bulgarischen Spionagering Gelder zukommen zu lassen. Der Anführer des Rings wurde im Mai in Großbritannien zu einer langen Haftstrafe verurteilt.

Ermittlungen zu undurchsichtigen Geldströmen

Den Ermittlungen zufolge nutzen die Netzwerke Kuriere, um Bargeld aus Drogenhandel, Waffenlieferungen und organisierter Einwanderungskriminalität einzusammeln. Im Gegenzug erhielten die Kriminellen Kryptowährung, während das Bargeld an sanktionierte Personen in anderen Ländern weitergeleitet werde.

Fahndungsfoto von Jan Marsalek aus dem Jahr 2017, veröffentlicht von der Polizei. ©APA/AFP

Marsalek, ehemaliger Vorstand von Wirecard, war nach dem Zusammenbruch des Zahlungsdienstleisters im Juni 2020 in einem Betrugsskandal um 1,9 Milliarden Euro nach Moskau geflohen. Dort soll er für russische Geheimdienste arbeiten und den Spionagering mit Operationen in ganz Europa beauftragt haben.

Betrugsskandal um 1,9 Milliarden Euro

Nach dem Zusammenbruch des Zahlungsdienstleisters Wirecard im Juni 2020 setzte sich der frühere Vorstand Jan Marsalek nach Moskau ab. Dort soll er laut Berichten für russische Geheimdienste tätig sein und einen europaweit agierenden Spionagering koordiniert haben. Der Betrugsskandal betrifft rund 1,9 Milliarden Euro.

(APA/VOL.AT)

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