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Ex-Spion-Fall: Entwarnung für Ex-Frau

In der Giftmordaffäre um den russischen Ex- Spion Alexander Litwinenko sind vier Menschen aus dem Hamburger Umfeld seines Kontaktmanns Kowtun offenbar doch nicht verstrahlt worden.

Die Ex-Frau Kowtuns, ihr Lebensgefährte sowie zwei Kinder seien lediglich zur Vorsorge ins Spital gebracht worden, erklärte das Bundesamt für Strahlenschutz. Kowtun ist auf ungeklärte Weise in den Mord verstrickt.

Der russische Geschäftsmann hatte unter anderem in der Wohnung seiner Ex-Frau in Hamburg übernachtet, bevor er am 1. November zu einem Treffen mit Litwinenko nach London flog. Die Polizei entdeckte unter anderem auf einem Sofa in der Hamburger Wohnung Spuren von Polonium 210. Die Ermittler gehen davon aus, dass Kowtun das Gift bei seiner Ankunft in Hamburg am 28. Oktober mit einem Flug aus Moskau im Körper hatte. Die Substanz ist außerhalb des Körpers relativ ungefährlich, aber hochgiftig, wenn sie über die Atmung, Nahrung oder eine Wunde aufgenommen wird.

Der Schlüsselzeuge in der Affäre, Andrej Lugowoi, wurde am Montag in Moskau von britischen und russischen Ermittlern befragt. Lugowoi hatte am 1. November das Treffen in London organisiert, bei dem Litwinenko mutmaßlich mit dem radioaktiven Polonium 210 vergiftet wurde. Drei Wochen später war Litwinenko tot. Lugowoi und Kowtun, der dritte Mann bei dem Treffen, sind nach russischen Medienberichten selber verstrahlt und liegen in einer Moskauer Klinik.

Unterdessen wartet die Hamburger Sonderkommission „Dritter Mann“ weiter auf Kontakte zu den russischen Behörden, die sich bisher nicht zu Fragen nach dem Aufenthaltsort und dem Gesundheitszustand Kowtuns geäußert haben. Litwinenko hatte kurz vor seinem Tod am 23. November die Moskauer Regierung beschuldigt, den Giftanschlag auf ihn befohlen zu haben.

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