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Ex-Minister Rauch setzt sich für Radwege-Ausbau in Vorarlberg ein

Will als Mitglied eines Personenkomitees Verzögerungen oder Streichungen nicht einfach hinnehmen
Will als Mitglied eines Personenkomitees Verzögerungen oder Streichungen nicht einfach hinnehmen ©VOL.AT | Canva
Ex-Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) will Verzögerungen beim Ausbau der Radinfrastruktur in seinem Heimat-Bundesland Vorarlberg nicht einfach hinnehmen.
Zugesagte Radwege kommen doch nicht

Als Mitglied des Personenkomitees "Pro Rad Vorarlberg" richtete Rauch am Dienstag gemeinsam mit der "Radlobby Vorarlberg" einen offenen Brief an die Landesregierung. "Je besser das Angebot, desto mehr wird gefahren. Darum ist der weitere Ausbau von Radwegen unverzichtbar", betonte Rauch.

Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) und der zuständige Landesrat Christof Bitschi (FPÖ) haben in den vergangenen Wochen öfters deutlich gemacht, bei Radprojekten aufgrund von Budgetnot den Sparstift ansetzen zu wollen. Mit Verzögerungen ist etwa beim Großprojekt "Radfahren durchs Ried" (Investitionssumme: 21,4 Mio. Euro) mit den betroffenen Gemeinden Wolfurt, Lauterach (beide Bezirk Bregenz) sowie Lustenau und Dornbirn zu rechnen.

Vorerst auf Eis gelegt wurde die geplante Radverbindung zwischen dem Rheintal und dem Bregenzerwald, deren Realisierung rund 70 Mio. Euro kosten würde.

Bis zum heurigen Jahr war Vorarlberg Musterschüler in Sachen Radinfrastruktur. Zwischen 2020 und 2022 erhielt Vorarlberg rund 28,4 Mio. Euro an Bundesförderung für Radprojekte - und nahm damit über 30 Prozent des gesamten für Österreich reservierten Fördervolumens in Anspruch. Im vergangenen Jahr - noch unter Landesrat Daniel Zadra (Grüne) - wurden 13,5 Mio. Euro in den Ausbau der Radinfrastruktur gesteckt.

Langjährige Vorarbeiten obsolet

"Die angekündigten Streichungen im Budget gefährden fertig geplante Projekte und würden jahrelangen Stillstand bedeuten. Die Erfolgsgeschichte des Radlandes Vorarlberg muss weitergeschrieben werden", hieß es am Dienstag von den beiden Organisationen. Städte, Gemeinden und die Regionen hätten das Thema in den vergangenen Jahren sehr ernst genommen und vorangetrieben, im Vertrauen auf die Zusagen des Landes auch mit erheblichen eigenen Budgetmitteln. "Langjährige Vorarbeiten für Projekte wären obsolet, Millionen Euro an Planungsleistungen, Variantenuntersuchungen und Vorarbeiten für die Projekte umsonst", so "Pro Rad" und die "Radlobby".

Über 40 Prozent aller Autofahrten in Vorarlberg fielen kürzer als fünf Kilometer aus, verwiesen sie auf das Verlagerungspotenzial hin zum Rad. Jeder investierte Euro in den Radverkehr bringe ein Vielfaches an Nutzen durch vermiedene Krankheitskosten, weniger Emissionen, weniger Stau und mehr Lebensqualität. In ihrem Appell an Wallner und Bitschi verlangten "Pro Rad" und die "Radlobby" "keine Kürzungen bei Budget und Personal für Radinfrastruktur, Radverkehrsplanung und Radkultur" vorzunehmen sowie die verbindliche Umsetzung der Mobilitätsstrategie 2030.

Bitschi: Höhe der Bundesförderung unklar

In einer ersten Reaktion erklärte Bitschi, dass die geforderten Radprojekte auch im Budget abbildbar sein müssten. Seitens des Bundes gebe es aber bezüglich der Förderungen noch keine verlässlichen Zahlen. "Wenn wir den Bundesanteil kennen, können wir Zeitabläufe und Budgets definieren", sagte Bitschi. Beim Projekt "Radfahren durchs Ried" gingen die erforderlichen Grundablösen jedenfalls weiter.

(APA)

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