Wegen einer tödlichen Messerattacke auf seine Ex-Frau muss sich am Donnerstag ein 53-Jähriger am Landesgericht Korneuburg vor Geschworenen verantworten. Die 38-Jährige war im vergangenen August in Laa an der Thaya (Bezirk Mistelbach) auf offener Straße erstochen worden. Motiv war laut Staatsanwaltschaft ein Streit über die Obsorge der gemeinsamen Kinder.
Bluttat im Weinviertel: Nun Prozess
Die Bluttat ereignete sich am 29. August im Zentrum der Weinviertler Grenzstadt vor den Augen von Fußgängern, die gegen 8.30 Uhr die örtliche Polizeiinspektion alarmierten. Der Verdächtige aus dem Bezirk Mistelbach forderte anschließend einen Tatzeugen auf, ihm eigens mitgebrachte Handschellen anzulegen, und wartete auf das Eintreffen der Polizei, die ihn festnahm. In der folgenden Einvernahme zeigte sich der Weinviertler geständig.
Der Mann hatte der zweifachen Mutter offensichtlich am Heimweg vom Einkaufen aufgelauert, während die beiden Buben (vier und fünf Jahre) im Kindergarten waren. Bevor er mehrmals zustach, hatte er zwei Schreckschüsse aus einer Pistole abgegeben. “Christophorus 9” flog das Opfer in das AKH Wien, wo es seinen schweren Verletzungen im Hals- und Brustbereich noch am Vormittag erlag.
Den damaligen Ermittlungen zufolge hatte die Frau nach der wenige Wochen zuvor erfolgten Scheidung das alleinige Sorgerecht für ihre Söhne beantragt, was die Tat ausgelöst haben dürfte. Das Opfer soll sich bereits im Jahr 2009 an das Frauenhaus Mödling und an die Gewaltschutzzentren gewandt haben. Vorfälle nach der Scheidung – Maria Rösslhumer, Geschäftsführerin des Vereins Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF), sprach von anonymen Anrufen – seien aktenkundig.
(APA)
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