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Everest-Räumkommando fand fünf Leichname

Eine Gruppe von 20 Sherpas, die auf dem Mount Everest den Abfall von Dutzenden Expeditionen einsammeln wollten, hat die Leichname von fünf Bergsteigern gefunden. Nicht alle Toten wurden allerdings geborgen, sagte Expeditionskoordinator Chakra Karki heute.
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Die sterblichen Überreste des US-Bergsteigers Scott Fisher, der bei der tödlichen Expedition von 1996 ums Leben kam, seien am Berg geblieben. “Wir sahen Fishers Leiche und fotografierten sie, aber wir haben ihn nicht angerührt”, sagte Karki vom Basislager aus. “Die Familie hatte das nicht erlaubt, und wir respektieren das.”

Fisher war Teilnehmer an einer Expedition, die 1996 binnen weniger Stunden zum Desaster wurde und in dem Bestseller “In eisige Höhen” von Jon Krakauer beschrieben wurde. Seit der Erstbesteigung des 8.848 Meter hohen Gipfels 1953 ließen rund 300 Menschen am Everest ihr Leben. Viele Tote wurden geborgen, doch die Leichen in mehr als 8.000 Meter Höhe werden nicht angerührt. Die eisigen Temperaturen konservieren die toten Körper. Zwei Tote wurden von Karkis Expedition mit Einverständnis der Familien nach unten gebracht: der Schweizer Gianni Goltz und der Russe Sergej Duganow.

Eigentliches Ziel der Sherpa-Expedition war die Beseitigung von Abfall, den die Expeditionen Jahr für Jahr im Himalaya zurücklassen. Auf 6.000 Metern Höhe seien bedeutende Mengen Müll gefunden worden, sagte Karki. Jedes Expeditionsteam muss bei den nepalesischen Behörden 4.000 Euro Kaution hinterlegen und anschließend nachweisen, dass es alle Gegenstände, die es mit nach oben nahm, auch wieder nach unten gebracht hat. Die Regel ist aber schwer durchzusetzen. “Wenn es keine ganz strenge Umsetzung und Überprüfung des Mülls auf dem Berg gibt, werden Räumexpeditionen wie die unsrige nicht viel bringen”, sagte Karki.

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