Der Einkaufsmanagerindex für die gesamte Privatwirtschaft fiel leicht um 0,1 auf 53,9 Punkte nach, teilte Markit zu seiner Umfrage unter 5.000 Industrie- und Dienstleistungsfirmen mit. Das Barometer hielt sich damit klar über der Wachstumsschwelle von 50 Zählern. “Da der verstärkte Auftragseingang auf eine weitere Beschleunigung im Juni hindeutet, ist der Aufschwung ganz offensichtlich nach wie vor intakt”, sagte Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte im zweiten Quartal um etwa 0,5 Prozent zulegen, nach 0,2 Prozent zu Jahresbeginn.
Frankreich bleibt Sorgenkind
Allerdings bleibt die Kluft innerhalb der Währungsunion groß, wie schon ein Blick auf die beiden größten Volkswirtschaften zeigt: Während es in Deutschland brummt, geht es in Frankreich bergab. “Sorgenkind Nummer eins bleibt Frankreich, das mit der Rückkehr in die Rezession seinem Ruf als ‘kranker Mann Europas’ gerecht wird”, sagte Williamson. Außerhalb der beiden Schwergewichte beschleunigte sich der Aufschwung und führte zum stärksten Wirtschaftswachstum seit August 2007.
Auftriebskräfte innerhalb Euroraum verstärken sich
“Die Auftriebskräfte innerhalb des Euroraums scheinen sich zu verstärken”, sagte Commerzbank-Ökonom Christoph Weil. Allerdings mahne der Rückgang des Industrie-Barometers zur Vorsicht. “Er deutet darauf hin, dass der nachlassende Rückenwind von der Weltwirtschaft, die schlechtere preisliche Wettbewerbsfähigkeit durch die Aufwertung des Euro und die von der Ukraine-Krise ausgehende Verunsicherung nicht spurlos an der Industrie im Euroraum vorübergeht”, sagte Weil.
Schwächere Impulse aus China
Auch aus China kamen zuletzt schwächere Impulse. Dort lag der Einkaufsmanagerindex der Großbank HSBC im Mai mit 49,7 Punkten knapp unter der Wachstumsschwelle von 50 Zählern. Der kräftigste Anstieg der Exportaufträge seit fast dreieinhalb Jahren lässt aber optimistisch in die Zukunft schauen. “Die Erholung ist breit angelegt. Sowohl die Neuaufträge insgesamt als auch die neuen Bestellungen aus dem Ausland sind wieder im Wachstumsbereich”, sagte der China-Chefökonom von HSBC, Qu Hongbin.
Problem der Deflationsgefahr bleibt
Ein Problem in der Eurozone bleibt die Deflationsgefahr. Die Unternehmen senkten ihre Verkaufspreise erneut, wenn auch so schwach wie seit knapp drei Jahren nicht mehr. “Angesichts des anhaltenden Rückgangs der Verkaufspreise für Güter und Dienstleistungen steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die EZB bei ihrer Juni-Sitzung Wachstumsanreize veranlasst”, sagte Williamson.
Index für Dienstleister steigt
Das Barometer für die Industrie der Eurozone fiel im Mai um 0,9 auf 52,5 Punkte und damit auf den tiefsten Stand seit einem halben Jahr. Der Index für die Dienstleister stieg dagegen um 0,4 auf 53,5 Zähler, das ist der höchste Wert seit knapp drei Jahren.
(APA)
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