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Europas Leitbörsen zur Eröffnung mit massiven Kursverlusten

Die Leitbörsen in Europa haben am Freitag im frühen Handel nach erdrutschartigen Verlusten in den USA und Asien ebenfalls mit massiven Kursverlusten tendiert. Um 11.15 Uhr notierte der DAX in Frankfurt mit 4.422,43 Punkten, das entspricht einem Minus von 464,57 Einheiten oder 9,51 Prozent.

In London stürzte der FT-SE-100 309,3 Einheiten oder 7,17 Prozent auf 4.004,47 Zähler ein.

Auch die Märkte in Paris und Zürich bewegten sich im deutlich negativen Terrain. Zum oben genannten Zeitpunkt lag der CAC-40 Index bei 3.165,68 Punkten und damit 277,02 Einheiten oder 8,05 Prozent im Minus. Der SPI notierte mit 4.561,72 Zählern oder einem Abschlag von 276,08 Einheiten oder 5,71 Prozent.

Der die 50 führenden Unternehmen in der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion umfassende Euro-Stoxx-50 brach 241,95 Einheiten oder 9,21 Prozent auf 2.386,39 Punkte ein. Bei 2.372,58 Zählern markierte er kurz nach Handelsstart den tiefsten Stand seit Juli 2003.

Die Vorgaben malen ein rabenschwarzes Bild: Nach anfänglichen Kursgewinnen waren die US-Börsen erneut massiv abgerutscht, der Dow Jones Industrial schloss mit Verlusten von 7,33 Prozent auf dem tiefsten Stand seit März 2003. Der Future auf den Leitindex deutete indes auf einen erneuten schwachen Start an der Wall Street hin. Der Future notierte gegen 11.15 Uhr mit einem Verlust von 2,65 Prozent auf 8.370 Punkten. In Asien war die Abwärtsdynamik noch stärker. Der Nikkei-225-Index verlor zeitweise zweistellig und sackte zur Schlussglocke um 9,62 Prozent ab.

“Die traurige Wahrheit ist, dass die Märkte entschieden haben, dass die globalen Zinssenkungen nicht genug waren. Die Frage ist nun, wie wir aus der Abwärtsspirale herauskommen”, sagte ein Händler.

Finanztitel gehörten wiederholt zu den größten Verlierern. Bereits in den USA konnte die Talfahrt des Sektors nicht gebremst werden. Der US-Lebensversicherer Prudential Financial warnte zudem am Vorabend vor einem schlechten dritten Quartal im Zuge der Finanzkrise. Unterdessen erwägt die US-Regierung einem Bericht des “Wall Street Journal” zufolge die Garantie aller Bankschulden und zeitweise auch aller Bankeinlagen. UniCredit rutschten um 12,36 Prozent auf 2,34 Euro ab, für ING Groep ging es um 10,22 Prozent auf 10,72 Euro runter. In London führten HBOS mit minus 14,20 Prozent auf 131,70 Pence die Verliererliste an, dicht gefolgt von Schroders und Barclays.

Öl- und Energiewerte litten unter dem weiter fallenden Ölpreis. Die Angst vor einer globalen Rezession hat den Ölpreis am Freitag auf ein neues Jahrestief gedrückt. GDF Suez sackten um 8,53 Prozent auf 24,01 Euro ab, Cairn Energy verloren 9,20 Prozent auf 1.461 Pence. Repsol-YPF hielten sich mit minus 4,31 Prozent auf 16,21 Euro noch auf dem dritten Platz im Euro-Stoxx-50. TOTAL verloren 8,05 Prozent auf 33,05 Euro. BP gaben um 7,02 Prozent auf 380,75 Pence nach. Der zweitgrößte US-Ölkonzern Chevron rechnet für das eben beendete dritte Quartal mit einem weiteren Rekordgewinn.

Aktien europäischer Autobauer wie Renault oder PSA Peugeot Citroen rutschten ebenfalls deutlich ab. Renault büßten 6,98 Prozent auf 30,46 Euro ein, Peugeot sackten um 5,06 Prozen auf 19,13 Euro ab. Die Ratingagentur S&P hat eine weitere Abstufung der Kreditwürdigkeit für General Motors (GM) und Ford angekündigt. “Vor allem die Begründung gießt für die gesamte Branche Öl ins Feuer”, sagte ein Börsianer. So argumentiert S&P mit den sich weltweit immer dynamischer verschlechternden Automärkten und den Auswirkungen der Finanzkrise, die auf absehbare Zeit eine ernste Herausforderung bleiben werde.

In der Schweiz brachen Nobel Biocare um 27,52 Prozent auf 21,02 Franken ein. Das Unternehmen hat am Donnerstagabend überraschend und für verschiedene Adressaten zu unterschiedlichen Zeiten die Umsatzzahlen für das dritte Quartal veröffentlicht hat. Dabei sprach Nobel Biocare zum wiederholten Mal eine Gewinnwarnung aus. Das verlangsamte Umsatzwachstum und die hohe operative Fremdfinanzierung würden die Erreichung der Ziele für das Gesamtjahr erschweren.

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