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Europäischer Erfinderpreis geht an Vorarlberger Beschlägehersteller Blum

Claus Hämmerle und Klaus Brüstle nahmen den Preis geehrt entgegen.
Claus Hämmerle und Klaus Brüstle nahmen den Preis geehrt entgegen. ©Julius Blum GmbH
Der vom Europäischen Parlament gestiftete Europäische Erfinderpreis geht 2013 an die beiden Vorarlberger Claus Hämmerle und Klaus Brüstle von der Beschlägefirma Julius Blum GmbH.
"Blumotion"-Dämpfungssystem
Hämmerle und Brüstle im Interview

Sie setzten sich in der Kategorie “Industrie” mit dem patentierten Dämpfungssystem “Blumotion”, das ein geräuschloses Schließen von Klappen, Türen und Möbelauszügen ermöglicht, gegen 15 Mitbewerber durch. Der “European Inventor Award” wurde den Gewinnern am Dienstag in Amsterdam vom Präsidenten des Europäischen Patentamts (EPA), Benoit Battistelli, verliehen, hieß es in einer Aussendung.

Weltweiter Industriestandard

Das “Blumotion”-System sei inzwischen zum weltweiten Industriestandard bei Küchenmöbeln geworden. Die Blum GmbH habe damit international die Märkte erobert. Blum belege im Erfindungsranking des Patentamts in Österreich immer wieder Spitzenplätze, so der österreichische Patentamtspräsident Friedrich Rödler. 2012 meldete Blum 57 Patente und Gebrauchsmuster an und landete damit österreichweit auf Platz zwei. Das Familienunternehmen mit Sitz in Höchst (Bezirk Bregenz) erzielte im Wirtschaftsjahr 2011/12 einen Umsatz von 1,26 Mrd. Euro (plus 8,2 Prozent), beschäftigt 5.700 Mitarbeiter und unterhält sieben Werke in Vorarlberg, weitere Produktionsstandorte in Polen, den USA und Brasilien sowie 27 Niederlassungen.

Ganze Region profitiert

Die Erfindung zeige beispielhaft, wie ein Unternehmen dank seiner Investitionen in Innovation weltweit Märkte erobern könne, so der EPA-Präsident bei der Bekanntgabe der Gewinner. Vom wirtschaftlichen Erfolg profitiere die ganze Region. “Gleichzeitig hat die Erfindung wichtige Impulse für das Wachstum der Branche gegeben, von dem auch andere Unternehmen profitieren”, so Battistelli weiter. Rödler lobte Blum als “herausragendes Beispiel für kluge Investitionen in Forschung und Entwicklung und für die Wechselwirkung von Innovation, Patentschutz und wirtschaftlichem Erfolg”.

Bestätigung für harte Arbeit

Bei Blum war die Freude über die Auszeichnung groß: “Schon die Nominierung war eine große Ehre für uns. Den Preis nun in den Händen halten zu dürfen, ist ein beeindruckendes Gefühl und Bestätigung für die harte Arbeit des gesamten Teams”, so Gerhard Kleinsasser, Leiter Forschung und Entwicklung, in einer Aussendung. Durch konsequente Investitionen in Forschung und Entwicklung gelinge es seit vielen Jahren, die Position als innovativer Branchenführer zu behaupten, erklärte Jürgen Wilke, Verantwortlicher für Schutzrechte bei Blum, mit Verweis auf die Zahlen: Weltweit halte Blum rund 1.200 Schutzrechte.

Lebensverändernde Erfindungen

Der Europäische Erfinderpreis wird seit 2006 jährlich vergeben. Nominierungen können von der Öffentlichkeit, den EPA-Patentprüfern und den nationalen Patentämtern eingebracht werden. Aus einer Vorauswahl von 15 Finalisten wählt eine internationale Expertenjury die Gewinner aus. Der Preis wird in den fünf Kategorien “Industrie”, “Forschung”, “Kleine und mittelständische Unternehmen (KMU)”, “Außereuropäische Staaten” und “Lebenswerk” verliehen. Die Lebenswerk-Auszeichnung ging 2013 an den Schweizer Physiker Martin Schadt für die Erfindung der LCD-Technologie für Flachbildschirme. Bereits 1970 hatte Schadt das erste Patent für Flüssigkristalle angemeldet. “Die Erfindung von Martin Schadt hat unser Leben verändert und eine ganze Industrie begründet”, sagte Battistelli. (APA)

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