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Europäische Geldfälscher-Bande zerschlagen

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Symbolbild ©Deutsche Bundesbank - Symbolbild - APA-DPA-ARNE DEDERT
Der Schaden soll sich auf zehn Millionen Euro belaufen. Die Bande wurde von der neapolitanischen Camorra-Mafia angeführt.

Der Polizei ist eine europäische Geldfälscher-Bande ins Netz gegangen. In Italien, Frankreich und Belgien wurden insgesamt 44 Verdächtige verhaftet, wie es am Donnerstag von den französischen Behörden hieß. Der Schaden soll sich auf rund zehn Millionen Euro belaufen. Unter den Festgenommenen ist nach Angaben aus Polizeikreisen auch der Enkelsohn der französischen Schauspielerin Catherine Deneuve.

Neapels Camorra-Mafia

In Italien gab es demnach 40 Festnahmen, in Frankreich drei und in Belgien eine. Die Bande wurde nach Angaben der Ermittler von der neapolitanischen Camorra-Mafia angeführt. Koordiniert wurden die Razzien von der Polizeibehörde Europol.

In Italien beschlagnahmte die Polizei acht Millionen Euro Bargeld sowie Güter im Wert von weiteren acht Millionen Euro. Der französische Ermittlungsleiter Eric Bertrand sagte dazu, seit einigen Jahren kämen 90 Prozent der Euro-Blüten aus Italien. "Die Camorra hat eine Art Patent", betonte Bertrand.

Enkel von Schauspielerin Catherine Deneuve verhaftet

Bei den in Frankreich Festgenommenen handelt es sich um einen Franko-Italiener und einen Italiener. Einer der beiden soll nach Angaben aus Polizeikreisen dem Chef des Netzwerks nahestehen. Der dritte Mann, der im südwestfranzösischen Département Charente-Maritime festgenommen wurde, soll den Angaben zufolge Igor Divetain, der 32 Jahre alte Enkel der Schauspielerin Catherine Deneuve, sein.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft der italienischen Stadt Benevento liefen die Ermittlungen gegen die Bande bereits seit Oktober 2017. Damals tauchten in der Region "zahlreiche gefälschte 50-Euro-Banknoten" auf, wie die Staatsanwaltschaft erklärte. Im Jänner 2018 übernahm eine Spezialeinheit die Ermittlungen.

Gefälschte Geldscheine mit "ausgezeichneter Qualität"

Die Bande habe Geldscheine von "ausgezeichneter Qualität" in einem "äußerst raffinierten" Verfahren gefälscht, hieß es vonseiten der Staatsanwaltschaft. Die Kriminellen sollen demnach vor allem falsche 50-Euro-Geldscheine hergestellt haben. Deren Herstellung kostet nach Polizeiangaben 20 bis 30 Cent pro Stück, verkauft wurden sie für sieben Euro.

(APA/ag.)

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