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Europa brachte dritte Generation von Meteosat-Satelliten auf den Weg

Von 2015 bis 2035 sollen insgesamt acht MTGs ("Meteosat Third Generation") Wettervorhersagen verbessern, Unwetter früher erkennen und detaillierte Angaben zu Klimaveränderung und Umwelteinflüssen liefern. Das Programm soll insgesamt 3,3 Milliarden Euro kosten.

Dies verkündete der Programmdirektor der Europäischen Organisation für die Nutzung von meteorologischen Satelliten Eumetsat, Ernst Koenemann, am Montag in Darmstadt.Mit dem Start von Meteosat 1977 begann in Europa das Zeitalter der Satelliten-gestützten Wettervorhersage.

Mit der dritten Meteosat-Generation werden erstmals gleichzeitig zwei Satelliten ergänzend aktiv sein. Neu ist unter anderem ein Infrarot-Instrument, mit dem hoch aufgelöste vierdimensionale (zeitliche und räumliche) Informationen über atmosphärische Wasserdampf- und Temperaturstrukturen geliefert werden können. “Wir erwarten damit den Durchbruch bei der Vorhersage des Niederschlages”, sagte Eumetsat-Wissenschafter Rolf Stuhlmann. Dank der Messungen von MTG könnten kritische Wettersituationen wie Nebel oder Stürme künftig genauer vorhergesagt werden. Unwetter könnten demnach schon mit bis zu zwölf Stunden Vorlauf genau lokalisiert und ihre Intensität erfasst werden.

Zudem haben die drei Tonnen schwere Wettersatelliten ein Blitzerkennungssystem an Bord, das Gebiete mit Gewitterneigung schon erkennt, bevor sich die ersten Gewitterwolken zusammengebraut haben. “Das ist ein wichtiger Beitrag zur Warnung von Blitzeinschlägen etwa im Flugverkehr”, sagte Stuhlmann.

Derzeit betreibt die Organisation mit Sitz in Darmstadt Meteosat 8 und 9 über Europa und Afrika. Die geostationären Meteosat-Satelliten umkreisen die Erde in etwa 36.000 Kilometern Höhe in derselben Geschwindigkeit, mit der sich auch die Erdoberfläche dreht: Im Verhältnis zur Erde bewegen sie sich nicht. Die zweite Generation (“MSG”) soll bis 2018 im Einsatz sein.

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