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Europa bekommt neue Scheine: Diese Änderungen betreffen alle

Die Euro-Banknoten werden neu gestaltet. Flüsse, Vögel und kulturelle Ikonen stehen zur Wahl.
Die Euro-Banknoten werden neu gestaltet. Flüsse, Vögel und kulturelle Ikonen stehen zur Wahl. ©CANVA
Die Euro-Banknoten bekommen nach über zwei Jahrzehnten ein neues Design. Die Europäische Zentralbank (EZB) will mit frischen Motiven die Vielfalt Europas besser widerspiegeln.

Seit der Einführung des Euro-Bargelds im Jahr 2002 hat sich an den Banknoten wenig verändert. Doch nun nimmt die EZB eine grundlegende Neugestaltung in Angriff. Im Juli 2025 wurde ein europaweiter Gestaltungswettbewerb ausgeschrieben. Grafikdesigner aus allen Mitgliedstaaten konnten sich bewerben, die EZB wählt bis zu 40 davon aus. Bis März 2026 können diese dann Entwürfe für die künftigen Scheine einreichen.

Zwei Themen wurden bereits festgelegt. Sie könnten das neue Gesicht des Euro prägen: "Flüsse und Vögel" sowie "Europäische Kultur".

Natur als europäische Identität: Flüsse, Vögel, Institutionen

Mit dem Thema "Flüsse und Vögel" will die EZB die ökologische Vielfalt und Resilienz Europas betonen – ein Symbol für Wandel, Bewegung und Verbundenheit. Jede Banknote zeigt dabei eine charakteristische Landschaft mit einem Vogeltyp:

  • 5 Euro: Gebirgslandschaft mit einem Mauerläufer – Rückseite: Europäisches Parlament
  • 10 Euro: Eisvogel an einem Wasserfall – Rückseite: Europäische Kommission
  • 20 Euro: Bienenfresser in einem breiten Flusstal – Rückseite: Europäische Zentralbank
  • 50 Euro: Weißstorch über einem gewundenen Fluss – Rückseite: Gerichtshof der Europäischen Union
  • 100 Euro: Säbelschnäbler auf Nahrungssuche im Schlamm – Rückseite: Europäischer Rat und Rat der EU
  • 200 Euro: Basstölpel über Ozeanwellen – Rückseite: Europäischer Rechnungshof
©Tatjana Balzer - Fotolia

Europas Kulturgeschichte auf Papier

Alternativ könnte das Thema "Europäische Kultur" auf den Banknoten landen. Hier stehen bedeutende Persönlichkeiten und zentrale kulturelle Orte im Mittelpunkt:

  • 5 Euro: Maria Callas – Thema darstellende Kunst, Rückseite mit Straßenkünstlern
  • 10 Euro: Ludwig van Beethoven – Thema Musik, Rückseite mit Sängerfest
  • 20 Euro: Marie Curie – Thema Bildung, Rückseite zeigt Lehrerin und Studierende
  • 50 Euro: Miguel de Cervantes – Thema Bibliotheken, Rückseite mit Erwachsenen und Kindern beim Lesen
  • 100 Euro: Leonardo da Vinci – Thema Museen, Rückseite mit Streetart-Besuchern
  • 200 Euro: Bertha von Suttner – Thema öffentliche Plätze, Rückseite mit Menschen verschiedener Generationen

Bürger dürfen mitreden – und das ist neu

Ein zentrales Element der Neugestaltung ist die Bürgerbeteiligung. Nachdem die Jury je fünf Entwürfe pro Thema ausgewählt hat, soll die europäische Öffentlichkeit ihr Feedback geben. Die Meinung der Bürger wird ausdrücklich in die Entscheidungsfindung einbezogen – ein Novum im Umgang mit europäischen Zahlungsmitteln.

Zeitplan: So geht es weiter

Nach der Auswahlphase folgt die Einreichung der Designentwürfe bis März 2026. Danach wählt eine unabhängige Jury die besten Vorschläge aus, ehe die Bevölkerung europaweit ihr Votum abgeben kann. Ein genauer Termin für die Einführung der neuen Banknoten steht noch nicht fest - vor 2027 ist aber wohl nicht mit neuen Scheinen zu rechnen.

Was jetzt schon klar ist: Die neuen Scheine werden nicht nur optisch frischer – sie sollen auch technisch moderner, sicherer und für alle Generationen besser lesbar sein.

(VOL.AT)

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