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Eurogruppe verärgert über Griechenland - Kein Durchbruch in Sicht

Gereizte Stimmung.
Gereizte Stimmung. ©EPA
Die Sondersitzung der Finanzminister der Eurogruppe zu Griechenland ist am Montag ohne abschließendes Ergebnis beendet worden. Der finnische Finanzminister Alexander Stubb teilte auf Twitter mit: "Eurogruppe endet. Die Arbeit wird fortgesetzt. Die Institutionen bewerten die Vorschläge."
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Zuvor hatten Gerüchte in Brüssel die Runde gemacht, wonach der Sondergipfel am Abend gestrichen werden könnte. Dafür gab es aber keine Bestätigung.

Schlechter Start in Schicksalswoche

Die Schicksalswoche für Griechenland hatte am Montag schon vor der Sondersitzung der Eurogruppe und dem Sondergipfel der Euro-Staats- und Regierungschefs nicht gerade gut begonnen. Die Vertreter der Eurogruppe zeigten sich verärgert einerseits über unklare griechische neue Vorschläge, andererseits über das Vorgehen des Euro-Gipfels.

Der Vorsitzende der Eurogruppe, Jeroen Dijsselbloem, sagte, eine abschließende Bewertung sei am Montag von den Finanzministern der Währungsunion “unmöglich”. Der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble wies deutlich zurück, dass Athen neue Vorschläge über das Wochenende vorgelegt haben soll. Der Stand sei der alte. Die Griechen hätten das angebliche neue Dokument “nicht einmal dem IWF” geschickt. Deswegen “können wir für den Euro-Gipfel keine angemessene Vorbereitung liefern”. Damit könne aber auch der Euro-Gipfel Montagabend “relativ wenig bringen”.

Schelling verärgert

Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) zeigte sich verärgert darüber, dass ein Gipfel einberufen worden war, der möglicherweise nicht entscheidungsfähig sein könnte.

Sein irischer Ressortkollege Michael Noonan wiederum meint, dass es knapp vor dem nächsten regulären EU-Gipfel am Donnerstag eine weitere Eurogruppe geben wird. Der belgische Ressortchef Johan Van Overtveldt erklärte, es habe Montag früh “Verwirrung” über angebliche neue Vorschläge Athens gegeben. Es sei noch nicht klar, was der genaue Schuldensanierungsplan Athens enthalte.

Merkel: es bleibt noch Zeit

Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel hatte vor dem Gipfel durchklingen lassen, dass es Montag bei der Euro-Sondergruppe nicht unbedingt zu einem Ergebnis kommen müsse. Es könne auch nur ein “Beratungsgipfel” sein. Diese Woche gebe es “noch viele Tage Zeit, um Entscheidungen zu treffen”.

Litauen: Harte Linie im Schuldenstreit mit Griechenland

Im Schuldenstreit mit Griechenland hat die litauische Staatschefin Dalia Grybauskaite den mangelnden Reformwillen Athens kritisiert. “Unsere Haltung ist ziemlich hart”, sagte sie am Montag vor ihrer Abreise zum Sondergipfel der Eurozone in Brüssel.

Griechenland habe jahrzehntelang über seine Verhältnisse gelebt und wolle nun nicht die Verantwortung dafür übernehmen. “Wir sehen ein Land, das schlemmen möchte und sich von anderen das Geld für die Feier geben lassen möchte”, sagte Grybauskaite im litauischen Radio.

Länder wie Spanien, Portugal und Irland hätten sich in ihren schwierigen Zeiten verantwortungsvoll verhalten und ihre Probleme überwunden. “Litauen hat es auch geschafft, seine Krise zu bewältigen”, sagte Grybauskaite nach Angaben der Agentur BNS. Litauen ist nach einem harten Reformkurs seit 2015 in der Eurozone.

(APA)

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