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Euro-Schwäche: Schlecht für den USA-Urlaub und gut für den Export

Seit Wochen schon sinkt der Wert des Euro immer weiter. Die Händler an den weltweiten Märkten befürchten für die europäische Gemeinschaftswährung durch die Griechenland-Krise offenbar Nachteile.

Die Gemeinschaftswährung fiel am Donnerstag im frühen europäischen Geschäft auf bis zu 1,2738 Dollar und damit den tiefsten Stand seit März 2009. Später erholte sich der Euro etwas auf rund 1,2780 Dollar. Der fallende Euro-Kurs hat ganz unterschiedliche Auswirkungen für Wirtschaft und Verbraucher.

URLAUB: USA-Reisende haben das Nachsehen: Der Aufenthalt in den Vereinigten Staaten wird durch den Fall der Gemeinschaftswährung teurer. Denn die Produkte vor Ort behalten unabhängig von den Wechselkursen ihren Preis, nur ist ein Euro jetzt eben weniger wert. Schon eine Tafel Schokolade kann dadurch einige Cent teurer werden. Bei größeren Ausgaben, etwa für Computer oder das neue iPad, müssen Verbraucher umso mehr nachrechnen, ob sich die Anschaffung in den USA lohnt. Gleiches gilt für Länder etwa in Lateinamerika oder Asien, in denen der US-Dollar inoffizielle Leitwährung ist.

PAUSCHALREISEN: Die höheren Preise machen sich meist nur bei den Kosten vor Ort bemerkbar. Bereits gebuchte Pauschalreisen werden kurzfristig nicht teurer. Einige Reiseanbieter geben in ihren Katalogen für Reisen aber eine Preisspanne an – wenn der Euro nun sinkt und die Kosten für Hotels oder Flüge dadurch für den Anbieter steigen, könnte er für neue Buchungen den Preis am oberen Ende der Skala verlangen.

EINKAUFEN: Hier sind die Auswirkungen des sinkenden Euro-Kurses unklar. Der sinkende Wert des Euro macht den Import einiger Waren teurer, sie könnten im Supermarkt oder Kaufhaus also mehr kosten. Andererseits ist der Preiskampf gerade der Diskonter stark – steigende Preise geben sie daher unter Umständen nicht an die Verbraucher weiter. Gerade Computer und andere Hightech-Geräte aus Asien könnten aber teurer werden, denn sie werden meist in Dollar gehandelt.

ENERGIE UND AUTOFAHREN: Der Ölpreis steigt seit Wochen – und der steigende Dollar-Kurs macht das Öl für Europäer noch teurer, da der Rohstoff an den Weltmärkten in der US-Währung gehandelt wird. Entsprechend haben die Benzin- und Dieselpreise zuletzt angezogen, auch Heizöl könnte wieder teurer werden. Da sich der Preis für Gas immer noch vielfach am Ölpreis orientiert und es ebenfalls meist in Dollar gehandelt wird, dürfte auch dieses teurer werden.

EXPORT: Bei den Ausfuhren bringt der schwache Euro Vorteile. Denn ein Produkt mit festem Euro-Preis kostet nun beispielsweise in den USA weniger Dollar. Dies könnte die Nachfrage nach Gütern aus Staaten der Eurozone steigern. Das dürfte der Wirtschaft dieser Länder insgesamt helfen – denn der beginnende Aufschwung nach der Krise wird bisher stark von den Exporten getragen.

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