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EU sagt verbotenem Hunde- und Katzenhandel den Kampf an

Für den Welpenhandel sollen strengere Vorgaben gelten
Für den Welpenhandel sollen strengere Vorgaben gelten ©APA/AFP
Die EU sagt dem illegalen Handel mit Welpen und Kätzchen den Kampf an: Die Verhandler von EU-Parlament und EU-Staaten haben sich am Dienstagabend auf eine neue Regelung geeinigt, die vor allem beim Online-Kauf von Katzen und Hunden die Rückverfolgbarkeit und Transparenz verbessern soll. Auch eine verpflichtende Kennzeichnung und Registrierung für gehandelte Hunde und Katzen mittels Mikrochips ist geplant. Für Züchter sind Mindeststandards geplant.

Die "EU-Verordnung für das Wohlergehen von Hunden und Katzen und ihre Rückverfolgbarkeit" will dem Handel mit illegal gezüchteten und gehandelten und oft todkranken oder misshandelten Tieren einen Riegel vorschieben. Hunde und Katzen, die aus Drittländern zum Verkauf eingeführt werden, müssen vor ihrer Einreise in die EU mit einem Mikrochip versehen und anschließend in einer nationalen Datenbank registriert werden. Nichtkommerzielle Tiertransporte müssen vom Halter mindestens fünf Tage im Voraus in der EU-Datenbank angemeldet werden, um verdächtige Tierbewegungen aufzudecken.

Die Bedingungen, unter denen die Vierbeiner in europäischen Zuchteinrichtungen leben, sollen durch europaweite Mindeststandards verbessert werden. Dazu gehören klare Anforderungen an Haltung, Fütterung, Pflege, tierärztliche Betreuung sowie den Schutz vor Misshandlung. Weiters wird die Zucht zwischen engen Familienangehörigen und Kreuzungen mit Wildtieren verboten bzw. nur in Ausnahmefällen erlaubt. Die Regelungen zur Haltung von Zuchttieren sollen ausschließlich für professionelle Zuchtanstalten gelten, und nicht für Privathaushalte oder Bauernhofkatzen.

Über 72 Millionen Hunde und 83 Millionen Katzen leben in der EU

Laut EU-Angaben leben über 72 Millionen Hunde und 83 Millionen Katzen mit einem jährlichen Marktwert von 1,3 Milliarden Euro in der EU. Der Vorschlag der EU-Kommission war nicht unumstritten gewesen: Bei der Abstimmung im EU-Parlament hatte es zahlreiche Änderungsanträge gegeben; und auch der zuständige EU-Ausschuss hatte Änderungen am Kommissionsvorschlag angenommen, wie eine Aufweichung einer EU-weiten Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für alle Katzen. Die Vereinbarung muss sowohl vom Rat der Mitgliedsländer als auch vom Europäischen Parlament noch formell gebilligt werden, bevor sie in Kraft tritt.

Die Tierschutzorganisation "Vier Pfoten", die auch ein Büro in Brüssel hat, hat laut Aussendung jahrelang für diese Verbesserung lobbyiert: "Dies ist ein historischer Moment und der Anfang vom Ende des illegalen Handels mit Hunden und Katzen in der EU. Die neuen Maßnahmen erschweren es skrupellosen illegalen Züchter:innen und Händler:innen, aus dem Leid von Millionen von Tieren Profit zu schlagen und Konsument:innen zu betrügen. Ein wirklich großer Tag für den Tierschutz in Europa", sagte Kampagnenleiterin Veronika Weissenböck.

(APA)

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