606 Abgeordnete im Parlament waren dagegen, nur 12 dafür. Es gab 54 Enthaltungen. Die Europamandatare von ÖVP, SPÖ und Grünen zeigten sich erfreut. Auch der VCÖ ist mit der Entscheidung zufrieden.
Gigaliner: 5,6 Mrd. Kosten für Österreich
SPÖ-Delegationsleiter Jörg Leichtfried sagte, das Europaparlament habe damit seinen Mehrwert bewiesen. Die Kommisison wollte, dass Riesen-Lkw durch ganz Europa fahren können. Nun müsse die EU-Kommission eine Folgenabschätzung vorlegen, was sie bisher versäumt habe. Dies müsse bis 2016 erfolgen. Bis dahin gebe es jedenfalls eine Vollbremsung für die 60-Tonner, die bei einer Einführung in Österreich zu massiven Umbauten mit Kosten von 5,6 Mrd. Euro geführt hätten. “Die Gigaliner sind jetzt einmal erledigt”.
Der ÖVP-Europamandatar Hubert Pirker zeigte sich erfreut, dass es nationale Angelegenheit bleibe, ob die Gigaliner zugelassen werden. “Für Österreich ist das ganz klar keine Option”. Ebenso wie Leichtfried verwies Pirker auf riesige Umbaukosten bei Brücken, Autobahparkplätzen, Tankstellen oder Tunnels und dies wäre volkswirtschaftlicher Unfug.
Die grüne EU-Abgeordnete Eva Lichtenberger – sie wird ebenso wie Pirker dem neuen Europaparlament nicht mehr angehören – sagte, es müsste politischer Druck auf Staaten wie Österreich und Tschechien verhindert werden, dass nicht für einige Routen Megatrucks erlaubt werden.
Neue EU-Vorschriften für Karosserie
Der VCÖ ist über das klare Votum erfreut, denn die Zulassung der Gigaliner hätte Milliardenteure Straßenumbauten in Österreich zu Folge gehabt. Zudem ist der VCÖ erfreut, dass Lkw in Zukunft so gebaut werden sollen, dass sie für Fußgänger und Radfahrer sicherer werden. Durch ein aerodynamischeres Frontdesign wird der Spritverbrauch der Lkw etwas sinken.
“Ich hoffe sehr, dass nach der heutigen Gigaliner-Abstimmung auch die zukünftigen verkehrspolitischen Maßnahmen der EU im Einklang mit ihren Klimaschutzzielen stehen. Die Gesundheit der Anrainer und der Schutz der Umwelt dürfen nicht am Altar des freien Warenverkehrs geopfert werden”, spricht sich VCÖ-Expertin Rasmussen im Interesse der Umwelt und der Anrainer für verstärkte Maßnahmen der EU-Kommission zur Verringerung des Lkw-Transit durch Europa aus. (red/APA)
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